Jan Asselijn - Gustav II. Adolph von Schweden bei der Schlacht von Lützen - image-1

Lot 1261 Dα

Jan Asselijn - Gustav II. Adolph von Schweden bei der Schlacht von Lützen

Auktion 1067 - Übersicht Köln
21.05.2016, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 40.000 € - 50.000 €

Jan Asselijn

Gustav II. Adolph von Schweden bei der Schlacht von Lützen

Öl auf Holz. 88 x 112 cm.
Signiert und datiert unten rechts: Jan.aslein. 1635.

Die Schlacht bei Lützen im Jahr 1632 zählte zu den zentralen militärischen Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges. Nur drei Jahre später hat sie der junge Jan Asselijn in diesem großformatigen Gemälde dargestellt.
Der Blick des Betrachters führt vom hohen Baum im linken Vordergrund über eine weite Ebene nach rechts, wo in der Ferne die Silhouette von Lützen zu sehen ist. Im Zentrum der Komposition befindet sich eine Gruppe von Reitern, in der eine Figur hervorsticht, die einen breiten Hut und eine blaue Schärpe trägt: Gustav I. Adolf von Schweden, der bei der Schlacht den Tod fand, hier jedoch als tatkräftiger Befehlshaber dargestellt ist. Vom Schrecken des Krieges zeugen die toten Soldaten und Tiere im Vordergrund. Das Ausmaß der Schlacht wird im Hintergrund deutlich, wo über die gesamte Breite des Bildes kämpfende Kavalleristen zu sehen sind.
Jan Asselijn folgt hier einem Kompositionsmuster für Schlachtengemälde, wie es Esaias van de Velde in den 1620er Jahren geprägt hat: Der Baum zur Linken, die Toten im Vordergrund, die Gruppe attackierender Reiter – diese Elemente finden sich bereits bei Esaias van de Velde und anderen Schlachtenmalern wie Jan Martsen, bei dem Asselijn gelernt hat. Während die „Battaljes“, die holländischen Schlachtengemälde dieser Zeit, zumeist einzelne Scharmützel zeigen, erweitert Asselijn die Komposition zu einem großformatigen Schlachtengemälde, in der mit Gustav I. Adolf von Schweden eine identifizierbare Person aus der Masse der Reiter und Fußsoldaten herausragt.
Die Schlacht bei Lützen sah mit Albrecht von Wallenstein auf kaiserlicher Seite und Gustav I. Adolf von Schweden auf protestantischer Seite zwei Protagonisten des Dreißigjährigen Krieges als Kontrahenten auf dem Feld. Das protestantische Herr konnte die kaiserlichen Truppen zum Rückzug zwingen, Gustav I. Adolf fiel jedoch in der Schlacht. Für das Kunstpublikum in den Nordniederlanden, die naturgemäß die protestantische Sache unterstützten, glorifiziert Asselijn den schwedischen König als Führer der Protestanten. Noch im Jahr der Entstehung dieses Gemäldes sollte Asselijn nach Italien aufbrechen, um sich danach gänzlich der italianisanten Landschaft zu verschreiben.

Provenienz

Auktion Koller, Zürich, 25.-26.5.1978, Lot 5009. - Auktion Sotheby´s, Amsterdam, 18.5.2010, Lot 14. - Dort vom Eigentümer erworben.