Utrechter Meister der Mitte des 17. Jahrhunderts
Bildnis eines Paares als Schäfer und Schäferin
Öl auf Leinwand (doubliert). 121 x 155 cm.
Dieses großformatige Gemälde stellt das Bildnis eines Paares als Schäfer und Schäferin dar. Es ist in der Vergangenheit Govaert Flinck und Jacob Gerritsz. Cuyp zugeschrieben worden, dürfte aber im Umkreis der Utrechter Schule entstanden sein.
In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde es in Holland zur Mode, sich in sogenannten Portraits Historié als Schäfer und Schäferin verkleidet porträtieren zu lassen. Adelige ebenso wie Bürgerliche folgten dieser Mode, und auch die Künstler selbst stellten sich in Selbstporträts zuweilen als Schäfer dar. Großen Einfluss auf diese Mode hatten pastorale Theaterstücke wie Pieter Cornelisz Hoofts „Granida“, in der es um die Liebesgeschichte zwischen einer persischen Prinzessin und dem Schäfer Dafilo ging. So ließen sich Männer in Schäfertracht mit einer Flöte oder einem Hirtenstab in der Hand darstellen; Frauen und Kinder zeigten sich beim Füttern von Schafen; es ließen sich auch ganze Familien in Gruppenbildnissen als Schäfer porträtieren.
Provenienz
Slg. Armand Hessel, Antwerpen. - Dessen Versteigerung, Antwerpen, 29.5-2.6.1933, Lot 173 (als Govaert Flinck). - Slg. S. Hartveld, Antwerpen, 1934. - The Harewood Charitable Trust, Leeds. - Auktion Christie´s, London, 5.7.1985, Lot 49 (als Jacob Gerritsz. Cuyp). - Kunsthandel P. de Boer, Amsterdam (verso Klebeetikett).
Literaturhinweise
Joachim Wolfgang von Moltke: Govaert Flinck 1615-1660. Amsterdam 1965, S. 237, Abb. 54 (Ablehnung der Zuschreibung an Govaert Flinck).