Antwerpener Meister der Mitte des 16. Jahrhunderts - Kreuzigung Christi - image-1

Lot 1011 Dα

Antwerpener Meister der Mitte des 16. Jahrhunderts - Kreuzigung Christi

Auktion 1087 - Übersicht Köln
20.05.2017, 11:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 50.000 € - 70.000 €

Antwerpener Meister der Mitte des 16. Jahrhunderts

Kreuzigung Christi

Öl auf Holz. 161,5 x 93,5 cm.

Diese Darstellung der Kreuzigung Christi stellt die Haupttafel eines Triptychons dar, das in Antwerpen um 1550 entstanden ist. Es folgt einem weit verbreiteten, bereits im Mittelalter kanonisch gewordenen Kompositionsschema: Im Bildzentrum sieht man Christus am Kreuz, flankiert vom guten Schächer zu seiner Rechten und dem bösen Schächer zu seiner Linken. Am Fuße des Kreuzes lagert die Gruppe der Trauernden mit der zusammengesunkenen Muttergottes und dem hl. Johannes, den rechten Bildrand schließen zwei Soldaten ab. Der Hintergrund öffnet sich zu einer weiten Landschaft, die dominiert wird von einer großen Stadt.
Antwerpen war zu Beginn des 16. Jahrhunderts das niederländische Zentrum für die Herstellung solcher Altargemälde. Die Produktion in Werkstätten wie der von Joos van Cleve war effizient und zugleich variabel: So konnten die Seitenflügel solcher Altäre weitere Szenen aus der Passion, etwa die Grablegung, darstellen, aber auch die Stifter des Altars. Dieses Altargemälde bedient sich zahlreicher Bildformeln des 15. Jahrhunderts, etwa beim hl. Johannes, greift aber auch zeitgenössische Figurenerfindungen auf, etwa bei dem sich abwendenden Soldaten, der aus einer Kreuzigungsszene Joos van Cleves bekannt ist (vgl. National Museum of Western Art, Tokyo, Inv.-Nr. P.1976-0003).