Große Figur eines Guanyin. Holz mit vergoldeter Lackfassung, Modelliermasse, Hanfgewebe. 17./18. Jh.
In lalitasana auf einer großen Lotosblüte sitzend, der rechte Arm ruht auf dem Knie, die linke Hand ist nach vorne gehalten. Das Gewand fällt in reichen Falten und lässt die Brust frei, auf der ein Collier mit Perlenschnüren liegt, deren ‚Steineinlagen’ in rotem und schwarzem Lack wieder gegeben sind. In den stark geschwungenen Augen stechen die großen, schwarz gemalten Pupillen aus dem Augenweiß hervor. Über den zu einem Haarknoten getürmten Haarflechten (chin. baoji) liegt ein Tuch. Mehrere Lackabplatzungen und Restaurierungen.
Gesamthöhe 131 cm; H der Figur 94,5 cm
In unserem Räumen wurden vom gleichen Besitzer bereits zwei gleichartig gestaltete bodhisattva-Figuren versteigert (am 7./8.12.2012, Lot 123 und 6./7.12.2013, Lot 136). Während jene beiden Figuren namentlich nicht genau zu identifizieren waren - sie entsprachen sich lediglich spiegelbildlich in ihrer Handhaltung - handelt es sich hier um den bodhisattva Guanyin, erkennbar an der Sitzhaltung und dem über den Kopf gelegten Tuch. Möglicherweise stammt der gewaltige Blütensockel von einer anderen Figur, da die anderen beiden bodhisattva auf je einem doppelten Lotos thronen.
Vergleichbar zu dieser jetzt angebotenen Guanyin-Figur ist eine große 130 cm hohe Guanyin auf doppeltem Lotossockel, ehemals in Privatbesitz der Kunsthändlerin Editha Leppich (1904-1992), versteigert bei Lempertz, Köln, 26./27.11.1993, Lot 302.
Solche eindrucksvollen Gruppen von Buddha und bodhisattva wurden in Reihen von meist drei oder seltener fünf Figuren in Tempelhallen aufgestellt. Es gibt verschiedene solcher Triaden, wobei der Guanyin Pusa als zentrale Figur von Wenshu Pusa (Manjusri) und Puxian Pusa (Samanthabhadra) flankiert wird. Insofern kann man im Nachhinein die beiden verkauften Figuren als eben diese bodhisattva identifizieren. Deren Attribute, Schriftrolle und ruyi-Zepter, die möglicherweise als separat gefertigte Gegenstände zwischen den Händen plaziert waren, sind verloren gegangen.
十七/十八世紀 木雕漆金觀音菩薩坐像
來源：奧地利古舊收藏
Provenienz
Alte Privatsammlung, Österreich