Leipziger Deckelhumpen
Silber, getrieben, gegossen und ziseliert; teilweise vergoldet. Zylindrischer Korpus mit aufgewölbtem Fußwulst und Hermenhenkel. Der Überfang der Wandung umlaufend dekoriert mit einem reichen getriebenen Bildprogramm aus Darstellungen der Tugenden, jeweils bezeichnet "Liberalitas", "Industria", "Constantia", "Taciturnitas", "Castitas", "Pax", "Caritas" und "Vigilantia". Der aufgewölbte Deckel wie der Fußwulst mit aufgelegten Akanthusgebinden; auf dem Scheitel ein getriebenes Ligaturmonogramm "IBALSR". Marken: BZ Leipzig mit Jahresbuchstabe K um 1685, verschlagenes MZ, wohl GS im Zweipass, vgl. Rosenberg Nr. 2993, 3015, 3063). H 25 cm, Gewicht 1990 g.
Leipzig, wohl Meister GS, um 1685.
Provenienz
Ehemals Slg. Frau Geh. Legationsrat Keil auf Schloss Weisstropp bei Dresden; Slg. Emil M. Huennebeck, Rheinland.
Literaturhinweise
Vgl. Graul, Alte Leipziger Goldschmiedarbeiten, Leipzig 1907, Nr. 94, dort als "die süße Kanne" bezeichnet. Woher diese offenbar aus Archivalien entnommene Ausdruck rührt, war der zitierten Literatur nicht zu entnehmen. (Zit. im Kat. Köln 1980).
Ausstellung
Barockes Silber aus Rheinischen Sammlungen, Suermondt-Museum, Aachen, September - November 1964, Nr. 121, Abb. 104, dort noch Hans Scholler zugeschrieben; Ein rheinischer Silberschatz, Schmuck und Gerät aus Privatbesitz, Köln, Mai - Juli 1980, Nr. 272.