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Lot 1647 Dα

Bedeutende Rosenwasserschüssel für die Grafen v. Preysing

Auktion 1096 - Übersicht Köln
17.11.2017, 18:00 - Ausgewählte Werke
Schätzpreis: 80.000 € - 90.000 €

Bedeutende Rosenwasserschüssel für die Grafen v. Preysing

Silber, getrieben, gegossen, graviert und ziseliert; vergoldet. Sehr große, rund fassonierte, wenig vertiefte Schale mit profiliertem Rand. Auf der Fahne fein gravierter Régencedekor mit Vögeln und Trophäen unter Baldachinen; dazwischen acht aufgelegte passige Reliefmedaillons. Im Zentrum des Spiegels ein plastisch aufgewölbter Sockel für die fehlende Kanne; darin ein fein ziseliertes Relief mit Darstellung Neptun und Amphitrite mit Hippokampen und Nereiden. Unter dem Sockel das gravierte Wappen der Grafen v. Preysing mit dem Ordenskreuz des Königlich Bayerischen Hausritterordens vom Heiligen Georg. Marken: BZ Augsburg für 1724 - 28, MZ Johann Erhard II Heuglin (1717 - 57, Seling Nr. 1590, 2096), Tremolierstich. Durchmesser 61,5 cm, Gewicht 3.150 g.
Augsburg, Johann Erhard II Heuglin, 1724 - 28.

Die Medaillons auf der Fahne zeigen ein fein ziseliertes allegorisches Bildprogramm; die vier größeren mit Darstellungen der vier Elemente: Das Feuer, Zeus auf einer Wolke sitzend, zu seinen Füßen ein Adler mit Blitzbündel; die Erde, Diana auf der Rast, von zwei Putti bedient; das Wasser, Venus auf einem Delfin über das Wasser reitend; die Luft, Psyche, auf einer Wolke sitzend und Blüten auf die Erde werfend. Die vier kleineren Medaillons zeigen Putten, die vier Erdteile vorstellen: Europa zu Pferd in einer Parklandschaft; Asien, mit einem Sonnenschirm einen Löwen reitend; Afrika im Schatten eines Kamels rastend; sowie Amerika, als Indianer vor einer Hütte sitzend.

Der erste Besitzer dieses musealen Beckens war vermutlich Johann Maximilian IV. Emanuel Graf v. Preysing, der 1729 von Kurfürst Karl Albrecht mit dem Großkomturkreuz des Georgsordens ausgezeichnet wurde. 1728 wurde sein prunkvolles Palais in der Münchener Residenzstraße, unmittelbar neben dem Schwabinger Tor (heute die Feldherrenhalle) fertiggestellt. Der Reiseschriftsteller und Großbritannische Rat Johann Georg Keyßler berichtet in seinen Briefen von dessen ungewöhnlich prächtiger Ausstattung: "Insonderheit hat der Oberstallmeister, Graf von Preising, dem Schlosse gegen über einen Pallast bauen lassen, welcher der Stadt eine große Zierde giebt, und mit seinen vier Seiten sich in eben so vielen Straßen endiget (...) In seinem Marstalle sind die Seulen der Pferdstände von rothem Marmor, und jedes Pferd frißt aus seiner besondern marmornen Muschel, die fünf und zwanzig Gulden kostet." (Johann Georg Keyßlers Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, Hannover 1751, Nr. 8).

Provenienz

Slg. Emil M. Huennebeck, Rheinland.

Literaturhinweise

Abgebildet bei Seling 1980, Nr. 849. Vgl. eine Lavabogarnitur Heuglins in der Sammlung des Grünen Gewölbes, Dresden, abgebildet im Kat. Silber und Gold, Augsburger Goldschmiedekunst für die Höfe Europas, München 1994, Nr. 134. Vgl. auch eine nahezu identische, etwas kleinere Arbeit Gottlieb Menzels in der Slg Thyssen-Bornemisza, abgebildet im Kat. European Silver, London 1986, Nr. 70.

Ausstellung

Barockes Silber aus Rheinischen Sammlungen, Suermondt-Museum, Aachen, September - November 1964, Nr. 28, Abb. 1 - 6, sowie auf dem Katalogtitel; Ein rheinischer Silberschatz, Schmuck und Gerät aus Privatbesitz, Köln, Mai - Juli 1980, Nr. 71.