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Lot 1682 Dα

Wackelpagodenpaar aus Meißen

Auktion 1096 - Übersicht Köln
17.11.2017, 18:00 - Ausgewählte Werke
Schätzpreis: 35.000 € - 40.000 €

Wackelpagodenpaar aus Meißen

Porzellan, Aufglasurdekor, Vergoldung, Metallmanschetten und -anker. Mit übereinander geschlagenen Beinen sitzend, mit Kopf, und Händen wackelnd, die Zunge gleichfalls beweglich. Offener Boden, Blaumarke Schwerter mit betonten Knäufen innen. Eine seiner Hände und die Schuhspitzen restauriert. H ca. 32 cm.
Meißen, letztes Viertel 19. Jh., das Modell von Johann Joachim Kaendler, um 1730.

Die skurrilen Porzellanplastiken gehören bis heute zu den faszinierendsten Figurenschöpfungen der Manufaktur. Friedrich II. war so begeistert davon, dass er im Spätherbst 1762, in der Endphase des Siebenjährigen Krieges, in Meißen "10 Bajoden mit wackelnden Köpffen à 1 Fuß hoch" bestellte, von denen sechs noch erhalten und im chinesischen Haus in Sanssouci zu bewundern sind. Laut Wittwer waren diese zehn Pagoden Paare von jeweils fünf weiblichen und fünf männlichen Figuren, die auf Konsolen aufgestellt wurden. Der Luftzug von den Fenstern des runden Raumes bewegte Köpfe, Zungen und Hände, die Illusion des lebendig gewordenen Porzellans hervorrufend.

Literaturhinweise

Wittwer, Friedrich der Grosse und das Meissener Porzellan, in Kat. Triumph der blauen Schwerter, Dresden-Leipzig 2010, S. 143 f.