Nach Georges Braque
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Lot 299 Dα

Nach Georges Braque Heidi Melano - Pélias et Nélée

Auktion 1134 - Übersicht Köln
31.05.2019, 17:00 - Moderne Kunst
Schätzpreis: 60.000 € - 80.000 €

Nach Georges Braque
Heidi Melano

Pélias et Nélée
1962/1963

Mosaiktafel. Nach einem Motiv von Georges Braque. Glasierte farbige Mosaiksteine und vereinzelte weiße Granitsteine auf Zement in Stahlrahmen 119,5 x 159,3 cm In ein Standgerüst aus Stahl (143 x 162 x 60,5 cm) montiert. Im Mosaik unten rechts mit dem Namenszug 'G Braque' (unterstrichen). Eines von 3 Exemplaren. Nach der gleichnamigen Gouache bzw. der letzten Farblithographie von Georges Braque von 1962/1963 geschaffen (Vallier 184, Mourlot 144. Plakatmotiv der Ausstellung "Les Bijoux de Braque", Musée des Arts Décoratifs, Paris, März/April 1963) Posthume Ausführung, Édition Armand Israël, Paris 2005.

Eines der bekanntesten Mosaiken von Georges Braque ist sicherlich u.a. die Arbeit für das schimmernde Wasserbecken in der Fondation Maeght in Saint-Paul-de-Vence. Dieses wie auch andere bedeutende Mosaiken nach künstlerischem Entwurf sind Werke der Mosaizistin Heidi Melano, die sich - zusammen mit ihrem Mann Lino Melano - damals international auszeichnete, nicht zuletzt durch die Zusammenarbeit mit weiteren Künstlern wie Marc Chagall und Fernand Léger.
Das vorliegende posthum entstandene Mosaik "Pélias et Nélée" von Heidi Melano variiert eines der berühmtesten Motive von Georges Braque. In der griechischen Mythologie waren "Pélias" und "Nélée" Brüder, Söhne von Poseidon, dem Gott der Meere. Die gleichnamige Gouache des Künstlers, die er dann in einer letzten, 1963 vor seinem Tod entstandenen, Farblithographie aufgriff und wiederholte, diente Heidi Melano als Vorlage. Diese verwandten Arbeiten erinnern in Komposition und Stil an die 1953/1955 ausgeführte Deckenmalerei von Georges Braque für den Saal Henri II im Louvre, sie zitieren geradezu das dekorativ verdichtete Schema eines Vogelpaares auf blauem Grund.
Georges Braque erwähnte damals in einem Interview wie er in der Weite des Himmels über der Camargue große Vögel beobachtet hatte, ein unvergleichliches, ihn als Künstler extrem berührendes Erlebnis. Die piktorale Umsetzung des Vogelfluges, in seiner freien wie ungebundenen Bewegung, wird im späten Oeuvre zu einer zentralen künstlerischen Aufgabe. Braque fand hier zu einer abstrakten, geradezu emblematisch anmutenden Komposition.

Zertifikat

Mit einem Zertifikat von Armand Israël, Paris; die Arbeit wird in den in Vorbereitung befindlichen Catalogue Raisonné zum Werk von Georges Braque aufgenommen.

Literaturhinweise

Heger de Loewenfeld/ Raphael de Cuttoli, Les Métamorphoses de Braque, Paris 1989, mit Abb. S. 31, 58; Armand Israël, Georges Braque, L'Artisan de génie, Ausst. Kat. Levallois 2014, S. 59 mit Fababb; Armand Israël, Georges Braque & Les Précurseurs de l'art moderne et contemporain, Ausst. Kat. Mas D'Artigny, Saint-Paul de Vence, 2015, S. 68 mit Farbabb.

Ausstellung

Peking/Nanking 2012 (Palastmuseum/ Art Museum of Nanjing University of the Art), Georges Braque, The First Exhibition in China of a Founder of Cubism; Saint-Dié-des-Vosges 2013 (Musée des Métamorphoses de Georges Braque)