Lot 117 Dα

Zur Biografie des flämischen Malers Jan Carel Vierpeyl sind nur wenige Informationen überliefert: 1698 wurde er als Schüler von Jacob Balthasar Peeters in die Antwerpener Lukasgilde eingeschrieben, so dass seine Geburt zwischen 1665 und 1685 anzunehmen ist. Ein weiterer Lehrer des jungen Künstlers könnte der Genremaler Balthasar van den Bossche gewesen sein. Vierpeyl ist von 1697 bis 1717 in Antwerpen nachweisbar; darüber hinaus gibt es Hinweise auf einen Aufenthalt in England. Das letzte datierte Gemälde des Künstlers stammt aus dem Jahr 1723 - danach verliert sich seine Spur.
Bei den bislang bekannt gewordenen Gemälde Vierpeyl handelt es sich entweder um Portraits oder Genreszenen mit einer „Fröhlichen Gesellschaft“. Für die letztere Gruppe, zu der auch Gemälde im Muzeul National Brukenthal in Sibiu sowie dem Pushkin Museum in Moskau gehören, ist unser Gemälde eine bedeutende Bereicherung. Eine Gruppe von Musikerinnen und Musikern hat sich vor einer aufwändig gegliederten, ungewöhnlich prunkvollen Architektur versammelt, die jedoch ins Halbdunkel getaucht wird, so dass das reich differenzierte, kräftige Kolorit der Kleidung vor dem dunklen Hintergrund umso effektvoller hervorleuchtet.