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Lot 198 Dα

Bedeutende Büste Friedrichs II.

Auktion 1150 - Übersicht Berlin
16.05.2020, 12:00 - Preußen-Auktion
Schätzpreis: 20.000 € - 24.000 €

Bedeutende Büste Friedrichs II.

Weißes Biscuitporzellan, Gips. Modell 1374. Lebensgroße Plastik, bestehend aus drei Teilen, der hinten ausgehöhlten Biscuitbüste mit dem markanten Kopf, einem stützenden Gipstorso und einem oktogonalen Biscuitpostament mit einer Nabe für das Aufsetzen der beiden anderen Teile, um den Bodenrand umlaufend ein "lesbisches Kyma". Am linken Schulterrand signiert "RIESE.Fecit.1805." Blaumarke Zepter, Pressnummer 24 (Sockel). Ein alter Vertikalriss rechts, geklebte Abbrüche am hinteren Rand. H 80,2 cm, Sockel H 26,8, Büste H 52 cm.
Berlin KPM, das Modell von Johann Carl Friedrich Riese, 1805, die Ausformung wohl aus der Zeit.

Das Exemplar in der Sammlung des Kunstgewerbemuseums befand sich ehemals im Hohenzollernmuseum und wurde 1958 aus der Sowjetunion zurückgeführt. Dorothee Heim listet ein weiteres Exemplar aus der Zeit unter Verlusten (Verlustkat. Nr. 37, a.a.O., S. 581), das im Flakturm Friedrichshain ausgelagert war. Diese Büste ist nicht mit der hier vorliegenden identisch, weil das Postament oben mit einem lesbischen Kymation verziert ist. Weitere frühe Ausformungen sind Frau Heim nicht bekannt.
Das Porträt ist, wie zahlreiche andere posthume, gleichfalls auf die Totenmaske Friedrichs zurückzuführen, die Johannes Eckstein am 17. August 1786 abgenommen hat. Der König lehnte Porträts jeder Art ab, und erst nach seinem Tod entstanden zahlreiche Bildnisse, die immer das Aussehen des gealterten Königs vermitteln. Das oktogonale Postament sollte "auf Rat Friedrich Philipp Rosenstiels farbig bemalt werden" (a.a.O., S. 551). Das scheint nicht geschehen zu sein, denn weder dieses Exemplar noch das aus dem Flakturm weisen eine Staffierung auf.

Provenienz

Kopenhagener Privatsammlung, erworben über Angela Gräfin Wallwitz.

Literaturhinweise

Vgl. die Büste in der Sammlung des Kunstgewerbemuseums Berlin, Inv.Nr. Hz 647 (bei Heim, Die Berliner Porzellanplastik und ihre skulpturale Dimension, Berlin 2016, Nr. 150).