Chawan. Nezumi-Shino-Ware. Nagoya. Ca. 1982/85 - image-1

Lot 88 Dα

Chawan. Nezumi-Shino-Ware. Nagoya. Ca. 1982/85

Auktion 1157 - Übersicht Köln
27.06.2020, 11:00 - Asiatische Kunst
Schätzpreis: 8.000 € - 10.000 €

Chawan. Nezumi-Shino-Ware. Nagoya. Ca. 1982/85

Ritzmarke: Gen (= Katô Tôkurô, 1898-1985)
Von großer, typischer Form auf niedrigem Standring. Hellbeigefarbener Scherben mit dicklicher, weißer, poröser Glasur, die stellenweise rotbraun gebrannt ist, dekoriert mit fünf Sechsecken (kikkô) in Weiß unter der Glasur und fünf vertikalen Linien auf der anderen Seite. Originaler Holzkasten, auf dem Deckel beschriftetet: Shino chawan, sign.: Gen und Siegel: Tô, an der Seite beschriftet: Shino chawan Tôkurô saku Shigetaka kan und Siegel: Shige. Weißliches Damast-Einschlagtuch. Furoshiki und zweiter Holzkasten.
H 9,3 cm; D 13,8 cm

Der Kasten enthält an der Seite eine zusätzliche Bescheinigung (kan) durch Katô Shigetaka (1927-2013), dritter Sohn des Katô Tôkurô und ebenfalls Keramiker in Nagoya dass das chawan von Katô Tôkurô stammt.

Katô Tôkurô (1897-1985) wurde als Sohn des Seto-Töpfers Kanô Sôjirô in Mizuno, Präfektur Aichi geboren, nahm aber mit seiner Heirat den Familiennamen seiner Frau an. Er untersuchte die alten Seto-Brennöfen und begann Shino- und Oribe-Ware herzustellen. In den 1930er-Jahren pflegte er Kontakt mit den Protagonisten der mingei-Bewegung Yanagi Muneyoshi, Kawai Kanjirô und Hamada Shôji. Im Jahr 1952 wurde er zum Lebenden Nationalschatz für seine Oribe-Keramik nominiert, eine Auszeichnung, die ihm nach dem Einin-tsubo-Fälschungsskandal aberkannt wurde. Trotzdem arbeitete er erfolgreich weiter und versah seine späteren Arbeiten mit unterschiedlichen Namen, u. a. „Gen“.

Provenienz

Sammlung Vollmer-Bergmann, Berlin. Erworben in Japan in den 1990er-Jahren

Literaturhinweise

Abgeb. in: Gudrun Schmidt-Esters (Hrsg.), Momoyama-Keramik und ihr Einfluss auf die Gegenwart, Ausstellungskatalog Stiftung Keramion, Frechen 2011, Nr. 180

Ausstellung

Momoyama-Keramik und ihr Einfluss auf die Gegenwart, Ausstellung Stiftung Keramion, Frechen, 22.5.-11.9.2011