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Lot 763 Dα

Paar Koppchen mit Untertassen aus Rubinglas

Auktion 1159 - Übersicht Köln
13.11.2020, 09:30 - Kunstgewerbe inkl. Sammlung Renate und Tono Dreßen
Schätzpreis: 1.000 € - 1.500 €
Ergebnis: 1.875 € (inkl. Aufgeld)

Paar Koppchen mit Untertassen aus Rubinglas

Rotes, leicht schlieriges Glas mit Schliff und Schnitt. Konische Gefäße mit wenig hochgestochenem Abriss. Die Teller gemuldet, Standfläche mit Abriss blütenförmig beschliffen und geschnitten. Koppchen H 4,3 und 4,5, UT D 1,2 und 10,4 cm.
Mittel- oder Süddeutschland, Ende 17. Jh.

Das früheste Rubinglas wurde ab 1683 von Johann Kunckel in Potsdam hergestellt. In seinen chemischen Publikationen verweist Kunckel auf einen Lübecker Arzt, einen gewissen Andreas Cassius, der Glas in "schönster Rubin-Couleur" als Erster erfunden hat. Seinen eigenen Beitrag sieht Kunckel in der Veredlung des Glases im Hinblick auf die Durchsichtigkeit, was mit "vielen Unkosten und Experimenta" verbunden war.
Wenige Jahre nach Kunckel, nämlich 1690, gelang die Herstellung von Rubinglas auch dem Betreiber der Münchner Glashütte, Hans Christoph Fidler. Ob und wo die Produktion stattgefunden hat, ist nicht eindeutig geklärt, seine Kenntnisse scheint Fidler sich jedenfalls in den Glashütten des Herzogs von Sachsen-Lauenburg angeeignet zu haben.

Literaturhinweise

Vgl. v. Kerssenbrock-Krosigk, Rubinglas des ausgehenden 17. und des 18. Jahrhunderts, Mainz 2001, Nr. 383, ein etwas höheres Paar Koppchen aus der Sammlung Grünes Gewölbe Dresden (Inv.Nr. IV 222 und 223).