Pieter Nason
Portrait Adriaen van Slijp(e)
Portrait Elisabeth van Slijp(e)
Öl auf Leinwand (doubliert). 111,5 x 91 cm bzw. 111,5 x 91,5 cm.
Das Gemälde des Herrn signiert oben rechts: P Nason (P und N ligiert), das Gemälde der Dame signiert und datiert unten rechts: P Nason (P und N ligiert) 16 [die beiden letzten Ziffern nicht lesbar].
Verso auf den Keilrahmen alte Klebezettel: „Leut Colonel Adriaen van Slijpe / Kinderloos overleden“ bzw. „Elisabeth van Slijpe / getr. met Johan van Roer“.
Den alten handschriftlichen Bezeichnungen zufolge handelt es sich bei den Dargestellten um Halbgeschwister der friesischen, später in Maastricht ansässigen Familie Slijp(e). Adriaen war der Sohn von Rogier Adriaensz. Slijp (gest. 1634) mit seiner ersten Gemahlin Trijntie Stephensdr., während Elisabeth eine Tochter mit dessen zweiter Gemahlin Beatrix van Lennep war. Sie heiratete später Jan (Johan) van de Roer (gest. 1673). Adriaen van Slijp wurde 1624 Hauptmann einer friesischen Kompanie, 1639 folgte seine Ernennung zum Major, 1646 zum Oberstleutnant des 2. Infanterieregiments der friesisch-nassauischen Armee. Mitglieder der 1879 ausgestorbenen Familie bekleideten im 18. und 19. Jahrhundert mehrfach das Amt des Maastrichter Bürgermeisters.
Prunkharnisch und Kommandostab verweisen bei unserem Portrait des Adriaen van Slijp auf seinen Rang eines militärischen Befehlshabers. Bei dem Portrait seiner Schwester demonstrieren die elegante gelbe Seidenrobe und der reiche Perlenschmuck die hohe soziale Stellung der Dargestellten. Beide Bildnisse folgen dem beliebten Typus der Darstellung in Dreiviertelfigur vor einem Landschaftshintergrund mit einer Säule als zusätzlichem Hoheitssymbol. Pieter Nason, der Maler unserer beiden Portraits, wurde in Amsterdam geboren, lebte aber seit 1638/39 in Den Haag, dem Sitz der holländischen Regierung und des Statthalters. Hier fertigte er zahlreiche Bildnisse Haager Bürger, ausländischer Diplomaten und höherer Offiziere aus adligen Familien an.