Anonym. 18. Jh.
Große Hängerolle. Taizôkai mandara. Im Mittelfeld eine achtblättrige Lotosblüte mit den Fünf Buddha des Esoterischen Wissens und vier Bodhisattva, in der Mitte Dainichi Nyorai. Das Mittelfeld ist umgeben von insgesamt elf Höfen mit Gottheiten, Wissenskönigen (myoo), Kannon- und Jozô-Formen, die alle namentlich in einer Kartusche identifiziert sind. Der äußerste Hof zieht sich um alle vier Seiten des mandara und ist mit einer Vielzahl von Schutzgottheiten auch aus dem indischen Pantheon besetzt. Alle zwölf Höfe enthalten zusammen 414 Figuren. Tusche, Farben, Gold auf Papier. Außen Aufschrift „Taizôkai mandara“ und am untersten Ende „Kyoho jûkyu kinoe-tora (=1734) nen banshu (im Spätherbst) shinga (neue Malerei)“.
161,7 x 155,8 cm
Die Aussage des Taizokai mandara ist, dass alles Existierende letztlich Ausdruck von Buddhas großem Mitleid ist und dass dieses Mitleid den Mutterschoß (taizô) des Seins darstellt. […] Hier zeigt sich die Entfaltung des Absoluten in die verschiedenen Existenzbereiche hinein in Gestalt der Lotosblüte im Zentralfeld. Die übrigen elf Zonen (Höfe) deuten das zeitlich synchrone Ausstrahlen des Absoluten in alle Seinsbereiche hinein an. (R. Goepper, Shingon, Ausst.-Kat., Köln 1988, S. 152)
Provenienz
Privatbesitz, Nordrhein-Westfalen, erworben in Kobe während eines langjährigen Aufenthaltes in Japan zwischen 1966 und 1974