Kamee mit Bildnis Friedrich Wilhelms II. von Preußen
Lagenachat, erhaben geschnitten. Ovale Plaque aus grau-weißem Lagenachat mit sehr fein geschnittenem Brustbildnis im Profil nach Rechts. In Uniformrock mit Spitzenjabot, das en queue frisierte Haar geschmückt mit einem Lorbeerkranz. Im Ärmelausschnitt graviertes Ligaturmonogramm TAM. 3,0 x 2,5 cm.
Um 1790.
Sorgfältig ausgeführtes individuelles Profilbildnis des Königs, das in der Wiedergabe der Gesichtszüge und der Zopffrisur wohl auf einem Kupferstich von Theodoor Koning (Amsterdam 1788) basiert. Das Attribut des Lorbeerkranzes ist ein Rückgriff auf den antiken Darstellungstypus der römischen Imperatoren und dokumentiert den Herrschaftsanspruch des Monarchen. Die kühle Farbigkeit des Steins unterstreicht den klassizistischen Ausdruck des Miniatur-Reliefs. In der Sammlung des Dresdener Kunstgewerbemuseums befindet sich eine vergleichbare, wenngleich weniger fein geschnittene Kamee mit dem Bildnis des Prinzen Heinrich von Preußen (Inv. Nr. 27103), deren Künstlermonogramm ebenfalls nicht identifiziert werden konnte.
Literaturhinweise
Vgl. Scarisbrick u.a., The Art of Gem Engraving: From Alexander the Great to Napoleon III, Fukuoka 2008, Kat .Nr. 083 - 085. Hier vier Kameen mit Porträts Lorbeer-bekränzter europäischer Herrscher des 16. - 18. Jh.