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Lot 208 Dα

Kanne und Becken d'époque empire

Auktion 1182 - Übersicht Köln
15.07.2021, 11:00 - The Exceptional Bernard De Leye Collection
Schätzpreis: 35.000 € - 40.000 €

Kanne und Becken d'époque empire

Silber; vergoldet. Auf eingezogenem Fuß mit Lanzettfries der ovoide Korpus mit abgesetzter Schulter und runder Schnaupe; die Wandung mit drei applizierten antikischen Figurenreliefs. Der große figürliche Henkel in Form eines auf einem Faunsmaskaron stehenden geflügelten weiblichen Genius. Das kugelsegmentförmige Becken mit entsprechendem Dekor; die gegenständigen Henkelpaare enden in fein ziselierten Schwanenköpfen. Marken: Pariser Garantie für Feingehalt 950, 1798 - 1809, Übergangsstempel, MZ Jean-Baptiste-Claude Odiot (1785 - 1850, Rosenberg Nr. 6568, 6580, 6560, Arminjon Nr. 1592). H der Kanne 39,5, B des Beckens 40, T 33,3 cm, Gewicht zus. 3.932 g.
Paris, Jean-Baptiste-Claude Odiot, 1798 - 1809.

Die Goldschmiededynastie der Odiots begann bereits um 1690 mit Jean-Baptiste-Gaspard, einem der Hoflieferanten König Ludwigs XIV. Sein Enkelsohn, Jean-Baptiste-Claude, führte, wie zuvor schon sein Vater, die Familientradition im 18. und 19. Jahrhundert fort und erhielt bedeutende Bestellungen vom Hof Napoleon Bonapartes - darunter so prestigeträchtige Aufträge wie die Fertigung des Krönungsschwertes für den Kaiser oder, im Jahr 1812 in Zusammenarbeit mit Thomire und Pierre-Paul Prudh'on, die prunkvolle Wiege für den König von Rom, ein Geschenk der Stadt Paris an den neugeborenen Thronfolger, das sich heute in der Sammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien befindet.
Odiots unverwechselbarer Stil mit Zitaten aus der griechischen Antike und dem ägyptischen Altertum verhalf ihm zu Aufträgen nahezu aller europäischer Herrscherhäuser; die Spuren seines Schaffens befinden sich heute weltweit in den großen öffentlichen Sammlungen.

Literaturhinweise

Die Handhaben in Form geflügelter Genien begegnen uns bei verschiedenen Arbeiten Odiots. Vgl. hierzu Gay-Mazuel, Odiot, Un Atelier d'Orfèvrerie, Paris 2017. Nr. 13 ff. EinTeeservice der Gräfin Branicka mit identischen Gestaltungselementen befindet sich in der Sammlung des Wilanów-Palastes in Warschau, abgebildet ebd., S. 154. Vgl. auch Arbeiten des Meisters im The Metropolitan Museum of Art, New York, abgebildet bei Dennis, Three centuries of French domestic silver, New York 1960, S.179 ff.