Klassizistische Vase wohl für einen Anhänger der Neoguelfen
Alabaster, feuervergoldete Bronze. Aus vier Teilen aufgebautes repräsentatives Gefäß. Postament in konischer Säulenstumpfform auf oktogonalem Grundriss. Kanneliertes Kapitell. Zylindrische Vase auf abgesetztem Akanthusblattfuß, zugehöriger Akanthusblattdeckel mit hohem Blattknauf. Reicher Reliefdekor Palmetten- und Efeufries, auf der Schauseite ein Weinlaubkranz mit Trauben um eine applizierte tanzende Bacchantin, auf den Seiten fein ziselierte Bacchusköpfe. Vier weitere dionysische Attribute auf dem Postament. Auf dem Deckel der Adler mit Schlange. Deckel, Fuß und einige Risse restauriert, Randchips. H 77,5, D 23,2 cm.
Rom, zugeschrieben, Nachfolge Luigi Valadier, erste Hälfte 19. Jh.
Die Neoguelfen des 19. Jahrhunderts entlehnten ihren Namen einer mittelalterlichen politischen Gruppe. Ihre Anhänger waren meistens Katholiken, die das Risorgimento zusammen mit der Kirche gestalten wollten, und zwar als Konförderation der italienischen Fürstentumer unter der Führung des Papstes. Ihr Emblem war der die Schlange ergreifende Adler.
Provenienz
Römische Privatsammlung.
Literaturhinweise
Vgl. die Vasen aus Marmor und Alabaster von Luigi Valadier bei González-Palacios, Arredi e ornamenti alla corte di Roma, Mailand 2004, S. 418 ff., betitelt "Di alcuni vasi di Luigi Valadier".