Ensemble für das Zeremoniell der Eheschließung. Silber. 19./frühes 20. Jh.
Bestehend aus zwei Sake-Kannen (choshi), einem Wassergefäß (mizusashi) und zwei Teeschalen jeweils mit Deckel und Ständer. Die Kannen mit vertikaler Wandung, eine Kanne mit einer Tülle und beweglichem Bügelhenkel (Gewicht 1154 g), die andere Kanne mit zwei Ausgüssen und langem Tragehenkel. (Gewicht 1775 g). Das Wassergefäß mit zwei beweglichen Ringhenkeln (Gewicht 2280 g.). Die Schalen jeweils mit flachem Deckel auf hohem Ständer, in zwei Größen für Mann und Frau (Gewicht 559 g und 419 g). Alle Gefäße dekoriert in Gravur mit großem aoi-mon und Horai-Motiv (Kranich, minogame, Kiefer und Bambus) sowie Bitterorange (tachibana) in Gravur. Auf einer der Sake-Kannen französischer Einfuhrstempel für Silber, der ab 1893 bis in die 19760er-Jahre verwendet wurde. (5)
H der Sake-Kannen: a) mit Henkel 21,5 cm; b) 14 cm und L 52,5 cm; H des Wassergefäßes 22,2 cm; Gesamthöhe der Schalen 16,5 und 14,7 cm
Während die beiden Sake-Kannen bei der Hochzeitszeremonie Verwendung fanden, gehört der Deckeltopf zu einem daizu kazari, einem tragbaren Regal für die Teezeremonie, zu dem auch Wasserkessel und röhrenförmiges Gefäß für Wasserkelle und Feuerstäbchen sowie zwei Schalen gehören und das ehemals zu einer Brautausstattung gehörte.
Provenienz
Nachlass Georges Audoyer (1885 - ?), Industrieller, ab 1925 Präsident der französische Handelskammer in Japan, laut Angabe des Besitzers
Literaturhinweise
Vgl. ein ähnliches Paar Kannen in der Ausstellung "Tokugawa's Castles", The Metropolitan Edo-Tokyo Museum, 4.8.2015 - 27.9.2015; für das mizusashi vgl.: Shogun, Ausstellungskatalog Haus der Kunst, München 1984, S. 270