Bedeutende Vase auf Zar Nikolaus II. und Alix von Hessen-Darmstadt, die zukünftige Zarin Alexandra Fjodorowna
Porzellan mit farbigem Unterglasurdekor, reliefierte Vergoldung. Umlaufender Dekor: Fein gemalte atmosphärische Ansichten des schneebedeckten Schlosses Amalienborg und von Schloss Fredensborg, getrennt von großen Tulpen, weißen Kamelien, Chrysanthemen und einer Birke. Um die Schulter eine große Goldspitze mit zwei Ovalreserven, eine mit dem Ligaturmonogramm NAII unter Krone und eine mit dem Datum "14 NOVEMBRE 1894". Unter Schloss Fredensborg signiert "FAHallin 1894." Grüne Stempelmarke Krone und DANMARK, Blaumarke Wellen, blaue 4756. und K 5., blaue ligierte Signatur "FAHallin", Ritzzeichen. H 35,5 cm.
Königliche Porzellanmanufaktur Kopenhagen, 1894, der Dekor von August Hallin.
Der junge, 1868 geborene Zarewitsch beschloss kurz nach dem überraschenden Tod seines Vaters Zar Alexander III. und seiner Krönung als Zar Nikolaus II. am 1. November 1894, die geplante Hochzeit mit der hessischen Prinzessin Alix schnellstmöglich durchzuführen. Die Trauung fand am 26. November 1894 statt. Man kann nur vermuten, dass es sich bei der Vase um ein Hochzeitsgeschenk des dänischen Hofs handelt, deren Dekor möglicherweise an frühere Besuche des Kronprinzen erinnern sollte.
Bemalt wurde die Vase von einem routinierten und äußerst begabten Porzellanmaler, August Hallin (1865 - 1947). Er war von 1885 bis 1895 an der königlichen Manufaktur beschäftigt, danach wechselte er zu Bing & Gröndahl.
Literaturhinweise
Zu Hallin s. Reineking von Bock/Dietze, Kopenhagener Porzellan und Steinzeug, Unikate des Jugendstil und Art Déco, Köln 1991, S. 151.
Vgl. Hayen, Kopenhagener Porzellan, London-Leipzig 1913, Taf. LXVII, eine Vase gleicher Form, 1890 bemalt von Arnold Krog (dem Lehrer Hallins), aus der Sammlung des Zaren Alexanders III.