Tasse und Untertasse mit Hausmalerdekor - image-1

Lot 1555 Dα

Tasse und Untertasse mit Hausmalerdekor

Auktion 1196 - Übersicht Köln
20.05.2022, 10:00 - Kunstgewerbe inkl. hochbedeutender Mörser der Sammlung Schwarzach Teil IV.
Schätzpreis: 400 € - 600 €
Ergebnis: 1.188 € (inkl. Aufgeld)

Tasse und Untertasse mit Hausmalerdekor

Porzellan, Aufglasurdekor in eingeschränkter Polychromie, Vergoldung. Halbkugelform mit Prunusblütenrelief und I-Henkel, nicht zugehörige aber passende UT. Auf der Tasse zwei Vögel, innen Blumen, in der UT zwei Nymphen. Um die inneren Ränder typische Spitzenbordüren. Blaumarke Schwerter, Drehernummer 2. Winziger restaurierter Randchip an der UT auf acht Uhr. Tasse H 4,6, UT D 13,2 cm.
Das Porzellan Meissen, um 1740, der Dekor Franz Ferdinand Meyer Pressnitz/Prísecnice, zugeschrieben.

Einer der bekanntesten Maler auf weißem Meissener Porzellan ist Franz Ferdinand Meyer oder Mayer aus dem böhmischen Pressnitz, heute Prísecnice in Tschechien. Er wird durch eine von ihm bemalte, signierte und am „15. Juny 1752“ datierte quadratische Porzellanplakette aus Meißen greifbar. Darauf dargestellt ist das Ehepaar von Kayser und ihre fünf Kinder, sowie einem leeren Feld für das erwartete sechste Kind „in Spe.“, als Bildnisse an einem Stammbaum. Die Plakette befindet sich heute in der Sammlung des Victoria and Albert Museum, London (Inv.Nr. C.117-1937). Sie gibt Auskunft über die Qualität seiner Fähigkeiten als Miniatur- und Emailmaler auf Porzellan und ist die Basis für alle weiteren Zuschreibungen. Als Inspiration für seine Dekore dienten häufig die Stiche des Augsburgers Johannes Esaias Nilson (1721 - 88).

Provenienz

Sammlung Dr. Annedore Müller-Hofstede.

Literaturhinweise

Zu Franz Ferdiand Meyer oder Mayer s. Pazaurek, Deutsche Fayence- und Porzellan-Hausmaler, Bd. 2, Leipzig 1925/Reprint Stuttgart 1971, S. 318 ff.