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Lot 1241 Dα

Speiseteller aus dem "Grünen Watteau-Service" für den sächsischen Hof

Auktion 1208 - Übersicht Köln
18.11.2022, 14:30 - Porzellan Glas
Schätzpreis: 800 € - 1.000 €
Ergebnis: 1.134 € (inkl. Aufgeld)

Speiseteller aus dem "Grünen Watteau-Service" für den sächsischen Hof

Porzellan, kupfergrüner Camaieudekor, farbiger Aufglasurdekor, Goldränderung. Modell Gotzkowsky. In der Spiegelmitte eine Landschaftsinsel mit höfischen Figurenpaaren. Auf der Fahne vier farbige Blumengebinde. Blaumarke Schwerter, Drehernummer 22. Flacher Randchip auf 2 Uhr, etwas Berieb. D 25,3 cm.
Meissen, um 1745, das Modell von Johann Friedrich Eberlein.

Allein elf sogenannte Watteaumaler sind in der Personalliste der Manufaktur von 1744 aufgeführt, unter ihnen die auf diesem Gebiet vielleicht besonders begabten Gottlob Siegmund Birckner und Johann Jacob Wagner. Die hohe Anzahl der auf figürliche Dekore nach Stichen von Watteaugemälden spezialisierten Maler lässt auf eine große Beliebtheit der galant-höfischen Szenen des französischen Rokoko schließen. 1745 wurde das erste Service mit grüner Watteaumalerei für den Gemahl der kursächsischen Prinzessin Maria Amalia nach Neapel geliefert, und 1749 begann die Manufaktur mit dem "Grünen Watteau-Service" für den sächsischen Hof, das in den folgenden Jahrzehnten immer wieder Ergänzungen erfuhr. Die Flächen der goldgeränderten Gefäße sind abwechselnd mit Gotzkowsky-Reliefblumen, deutschen Blumen und Figurengruppen unter Bäumen in kupfergrüner Camaieumalerei dekoriert. König Johann von Sachsen (1801 - 1873) zeigte sich so begeistert von diesem Dekor, dass er noch 1860 einen Speiseraum in seiner Sommerresidenz Schloss Pillnitz mit Gemälden in der Art Watteaus und Porzellan aus dem "Grünen Watteau-Service" ausstatten ließ. (Dr. Ulrich Pietsch, 2006, auf der Website SKD, Inv.Nr. PE 1086 a - d).

Provenienz

Deutsche Privatsammlung.

Literaturhinweise

Vgl. Reinheckel, Meissener Prunkservice, Stuttgart 1990, Nr. 74.
Vgl. Pietsch, Early Meissen Porcelain The Wark Collection, London 2011, Nr. 571 f.