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Lot 15 Dα

Paar Teller aus dem Tafelservice für Heinrich Graf von Podewils

Auktion 1217 - Übersicht Berlin
22.04.2023, 11:00 - Preußen Auktion
Schätzpreis: 3.000 € - 4.000 €
Ergebnis: 3.780 € (inkl. Aufgeld)

Paar Teller aus dem Tafelservice für Heinrich Graf von Podewils

Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, Vergoldung. Flach, mit profiliertem passigem Rand und sechs aufgelegten Jakobsmuscheln. Oben das von zwei preußischen Adlern gehaltene bekrönte Wappen auf einer Konsole, umwunden von der Kette des Schwarzen Adlerordens. Über Spiegel und Fahne indianische Streublumen. Blaumarke Schwerter, Drehernummer 21, ein goldenes P. Etwas berieben. D 25,5 cm.
Meissen, 1741, das Modell von Johann Joachim Kaendler.

Heinrich Graf Podewils (1696 - 1760) wurde schon 1720 vom preußischen König Friedrich Wilhelm I. zum Geheimen Kriegsrat ernannt und unter Friedrich II. als Kriegsminister mit der Leitung der obersten Staatsbehörde der preußischen Armee betraut. Samuel Wittwer publizierte 2007 eine Aktennotiz aus dem Staatsarchiv Berlin, in der Podewils beschreibt, wie er zu dem Meissener Service kam. Nach seiner eigenen Aussage erhielt er es als Dank für seine Verdienste im Schlesischen Krieg von Friedrich August II. von Sachsen (in Personalunion August II. von Polen) am Ende des Jahres 1741, zusammen mit einem diamantbesetzten (Miniatur-)Porträt des Königs. Die Familie muss das Service auch nach dem Tod Graf Heinrichs weiter benutzt haben, wie die spätere Ergänzung aus der KPM belegt.

Provenienz

Christie's London am 20. Mai 2015, Lot 14.
Deutsche Privatsammlung.

Literaturhinweise

Vgl. Kat. Sammlung Hoffmeister, Bd. II, Hamburg 1999. Nr. 353 ff, S. 608 f. Hoffmeister besaß vier Teller und ein Tablett, in der Sammlung Ole Olsen befanden sich mehr als 100 Teile dieses Services.
S.a. Wittwer, Liaisons Fragiles: Exchanges of Gifts Between Saxony and Prussia in the Early Eighteenth Century, in: Cassidy-Geiger (Hg), Fragile Diplomacy. Meissen Porcelain for European Courts ca. 1710 - 63, New Haven-London 2007, S. 101 f.