Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-1
Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-2
Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-3
Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-4
Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-5
Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-6
Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-1Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-2Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-3Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-4Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-5Tabatière mit Ruinenarchitekturen - image-6

Lot 943 Dα

Tabatière mit Ruinenarchitekturen

Auktion 1220 - Übersicht Köln
19.05.2023, 10:00 - Silber Porzellan Fayencen
Schätzpreis: 5.000 € - 6.000 €

Tabatière mit Ruinenarchitekturen

Porzellan, farbiger Aufglasurdekor, vergoldete Silbermontierung. Auf rechteckigem Grundriss. Auf den sechs Außenseiten sehr fein gemalte Ruinenarchitekturen mit Figurenstaffage, gerahmt von farbigen Voluten. Im Deckel eine mythologische Szene. Ohne Marke. Restaurierter Ausbruch in der hinteren Wandung. H 4, B 8,4, T 6,1 cm.
Meissen, um 1753/54, die Bemalung Isaac Jacob Clauce, zugeschrieben.

Die vorzügliche Staffierung der Tabatière dürfte Isaak Jacob oder Jacques Clauce (1728 - 1803), einem der besten Miniatur- und Emailmaler seiner Zeit, zuzuschreiben sein. Der gebürtige Berliner, Sohn eines Goldschmieds aus Metz, erhielt seine Ausbildung 1739 bis 1747 in Augsburg beim Miniaturmaler und Kupferstecher Gustav Andreas Wolfgang (1692 - 1775). 1753 begann er als Maler der Meißener Porzellanmanufaktur. Eine Taufurkunde seiner Tochter im November 1754 in Berlin belegt, dass er immer wieder dorthin zurückgekehrt ist. Vermutlich war er für den Standard der Meissener Manufaktur zu teuer oder zu langsam. König Friedrich II. setzte sich schließlich persönlich für seine endgültige Rückkehr nach Berlin ein, wo er 1756 zunächst für den Unternehmer Wilhelm Caspar Wegely, danach für Johann Ernst Gotzkowsky arbeitete, der hocherfreut war, „den berühmten Miniaturmahler, Herrn Clause“ für seine Porzellanmanufaktur gewonnen zu haben. Clauce wurde 1763 von der KPM übernommen, bekleidete ab 1789 die Position des Vorstehers der Malereiwerkstatt.

Provenienz

Deutsche Privatsammlung.

Literaturhinweise

Zu Clauce s. u.a. Baer, Druckgraphische Vorlagen, in: Baer/Baer/Grosskopf-Knaak, Von Gotzkowsky zur KPM. Aus der Frühzeit des friderizianischen Porzellans, Berlin 1986, S. 272 ff.
S.a. Rückert, Biographische Daten der Meißener Manufakturisten des 18. Jahrhunderts, München 1990, S. 141.