Alexander von Foigny und Mechthildis
Balthasar Bohanovsky, Mähren, 1759.
Hinterglasmalerei in Eglomisé-Technik mit Blattgold und -silber, opaken und transparenten Farben. Vorderseitig beschriftet "B. Mechthildis Regis Scotiae Filiae" und "B. Alexander Regis Scotiae Filius". Beide Scheiben rückseitig mit Tinte signiert "P. Balthasar Bohanovsky Zarae Profeßus p: t: Radeschinii Inspector pinx A. 1759". Das Hinterglasgemälde Alexander von Foigny gebrochen, punktuelle hinterfangene/restaurierte Verluste in der Silberfolie, Retusche in der unteren linken Ecke bei Mechthildis. Geschnitzte, ebonisierte und über rotem Bolus vergoldete Weichholzrahmen H 46, B 56 cm.
Der Hinterglasmaler konnte idenfiziert werden als Balthasar Bohanovsky, Mönch und Professor im Zisterzienserkloster Saar (Žďár) in Mähren und Güterverwalter des Klostergutes in Radeschin (Radešín). Beide Orte liegen nördlich von Brünn (Brno).
Eine grafische Vorlage für die beiden Gemälde ist nicht bekannt. Möglicherweise hat der in der schwierigen Eglomisétechnik bewanderte Bohanovsky auch seine eigenen Risse gefertigt. Die Darstellung des aus Schottland stammenden Geschwisterpaars Alexander und Mechthild/Mathilde ist sehr selten, aber der Zisterzienser Bohanovsky hatte natürlich einen Bezug dazu. Alexander trat in das 1121 von Bernhard von Clairvaux gegründete Zisterzienserkloster in Foigny ein, wo er auch 1217 verstarb. Mechthildis hatte wohl auch in Foigny gedient, ging aber später in ein heute nicht mehr zu identifizierendes Kloster.
Provenienz
Auktion Hampel, München. März 2010.
Literaturhinweise
Abgebildet bei Steiner, Landschaft in der Hinterglasmalerei des 18. Jahrhunderts, Berlin-München 2013, Abb. 74 f.
Abgebildet bei Steiner, Goldglanz und Silberpracht – Hinterglasmalerei aus vier Jahrhunderten, Berlin-München 2015, Nr. 49 f.
Ausstellung
2013 Oberammergau Museum.
2015 Schaezlerpalais der Kunstsammlungen und Museen Augsburg.