Christian Ernst Bernhard Morgenstern - Landschaft mit Reisenden - Blick auf Riebeauvillé im Elsaß - image-1

Lot 37 Dα

Christian Ernst Bernhard Morgenstern - Landschaft mit Reisenden - Blick auf Riebeauvillé im Elsaß

Auktion 1262 - Übersicht Berlin
26.10.2024, 11:00 - Romantik und Realismus. Veduten, Landschaften und Genrebilder einer Privatsammlung
Schätzpreis: 10.000 € - 20.000 €
Gebot

Christian Ernst Bernhard Morgenstern

Landschaft mit Reisenden - Blick auf Riebeauvillé im Elsaß

Öl auf Leinwand (doubliert). 63,5 x 84 cm.
Monogrammiert und datiert unten rechts: CM (iegiert)1836.

Betrachtet man den Stammbaum der Familie Morgenstern, so zeigt sich die Geschichte einer deutschen Künstlerfamilie, in der sich das künstlerische Talent über Generationen weitervererbt hat. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts sehen wir den Hofmaler Johann Christoph Morgenstern in Rudolstadt, bald trennen sich die Familienzweige. Ein Teil wird in Frankfurt ansässig, ein anderer in Hamburg, beide Zweige bringen weitere Künstler hervor. An der Wende zum 20. Jahrhundert ist es Christian Morgenstern, der Dichter, der in München Berühmtheit erlangt. Dessen Großvater war Christian Ernst Bernhard Morgenstern, der 1805 in Hamburg geboren wurde, später jedoch nach München übersiedelte.
Hamburg und der Norden, München und der Süden – dies sind die zwei entgegengesetzten geografischen und künstlerischen Pole, die Christian Morgensterns Landschaftskunst prägen. In seinen frühen skandinavischen Landschaften etwa zeigt sich der Einfluss Johann Christian Clausen Dahls. Wie zahlreiche andere norddeutsche Künstler seiner Generation macht Morgenstern die Bekanntschaft Carl Friedrich von Rumohrs, dem Künstler und Kunstschriftsteller, dessen Einfluss auf die damalige Künstlerschaft kaum überschätzt werden kann. Auf dessen Anraten siedelt Morgenstern nach München über, wo er sich mit Carl Rottmann befreundet.
Ab 1835 hält sich Morgenstern in den Sommermonaten im Elsass auf, wo ein bayerischer Mäzen (dessen Tochter er Zeichenunterricht gibt) in Riebeauvillé (Rappoltsweiler) ein Gut besitzt. Bei einem dieser Aufenthalte im Jahr 1836 entstand diese Ansicht der Weinberge von Riebeauvillé im Spätsommer, die charakteristisch ist für Morgensterns realistische Landschaftskonzept.