Holz geschnitzt, Rückseite abgeflacht, mit alter und wohl ursprünglicher Polychromie. Konturiertes und durchbrochen gearbeitetes Relief mit einer schmalen, steil ansteigenden Standfläche. Maria kniet vor einem Betpult mit offenen Fächern und einem aufgeschlagenen Buch. Den demütig gesenkten Kopf und den Oberkörper dem Betrachter zugewandt, wendet sie sich dem Verkündigungsengel zu, der sich ihr von links mit gebeugten Knien naht. Er hat die Lippen sprechend geöffnet und seine Hand zum Redegestus erhoben, in seiner Linken hält er einen kleinen Kerzenleuchter. Die Figuren mit markant geschnitzten lockigen Haaren sind in lange vergoldete blaue und rote Kleider und Umhänge gewandet, deren Gestaltung in tiefen Stegfalten und reich bewegten Knitterfalten eine zum Teil eigenständige ornamentale Wirkung besitzt. Der linke Abschluß des Reliefs wird von einem einfachen offenen Bogen mit bekrönenden Zinnen gebildet, der den Verkündigungsengel hinterfängt.
Rechte Hand der Maria verloren. Drei Fingerspitzen des Engels abgebrochen. Kanten des Reliefs ringsum bestoßen. Farbfassung bestoßen und mit zahlreichen kleinflächigen Verlusten. Das Relief ist in eine jüngere hölzerne und farbig gefaßte Kastenrahmung gesetzt, der Hintergrund wird durch einen auf eine Holzplatte gezogenen Damaststoff gebildet. H 80 cm, T 9,5 cm (ohne Kastenrahmung).
Wohl OBERSCHWABEN, um 1510.
