Lot 1188 Dα

Holz, vollrund geschnitzt, später neu überfaßt. Stehende Figur in gemessener, gleichmäßig geschwungener Körperhaltung, ihr rechtes Bein unter dem anliegenden Gewand sichtbar vorsetzend, den Oberkörper zurückgenommen und den Kopf mit bewegten Locken zur Seite gewandt. Der Engel in weißer Kleidung mit goldenen Säumen: ein schlichtes bis zu den Füßen herabfallendes Untergewand, darüber ein hüftkurzer Umhang mit geschlitztem Saum, zierlichen Borten und plastischem Ärmelbesatz. Ausgehend von dem schwungvoll verknoteten Gürtel zeigt die Skulptur eine zugleich fein differenzierte und doch maßvolle Faltengebung. Charakteristische Arbeit von Jeremias Geisselbrun, der seit 1624 in Köln ansässig in den Jahren um 1630 an der Ausstattung der Kölner Jesuitenkirche St. Maria Himmelfahrt beteiligt ist.
Auf der Rückseite alte Inventarnummer "A 552a". Unterarme verloren, Schäden durch Wurmfraß an den unteren Säumen und der Plinthe. Auf moderne Holzplinthe aufgesetzt. H 89 cm.
JEREMIAS GEISSELBRUN, KÖLN um 1630.