Lindenholz geschnitzt, rückseitig abgeflacht und tief ausgehöhlt. Originale Polychromie in Teilen erhalten, im Bereich der Inkarnate und des Schleiers geringfügig übergangen. Auf frontale Vorderansicht gearbeitete stehende Muttergottes in bodenlangem und hochgegürtetem bräunlichrotem und zum Teil vergoldetem Kleid. Ihr über den Schultern getragener ehemals blauer und ebenfalls zum Teil vergoldeter Umhang fällt auf ihrer rechten Körperseite in einer langen gleichmäßigen Konturlinie bis auf die Füße hinab, über den linken Arm gelegt und vor der Hüfte gerafft, wird der Umhang zudem durch radial ausstrahlende Diagonalfalten charakterisiert. Das plastische Volumen der Skulptur wird zum einen durch die tiefen Unterschnitzungen dieses Umhangs bestimmt, zum anderen durch die vollplastische Figur des nackten Christuskindes, das bäuchlings von der Muttergottes frei vor ihrem Körper gehalten wird. Die weißlichen Inkarnate von Mutter und Kind werden durch gerötete Wangen verlebendigt, die ausdrucksvollen und ruhigen Physiognomien, die gewellten und gekräuselten Haare sowie der weiße Schleier der Maria sind detailliert und fein geschnitzt.
Kleine senkrechte Risse, Riß im rechten Oberschenkel des Kindes, sein linker Oberschenkel alt angefügt, Gewandsaum auf der Hüfte der Maria angebrochen. Rückseite mit Metallband, eingefügtem Holzfuß sowie zwei rückseitigen kleinen hölzernen Stützfüßen. H 131 cm.
SCHWABEN, wohl ULM, um 1480/1490.
