HL. SEBASTIAN. - image-1

Lot 1043 Dα

HL. SEBASTIAN.

Auktion 864 - Übersicht Köln
20.11.2004, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 13.000 €
Ergebnis: 14.280 € (inkl. Aufgeld)

Holz, vollrund geschnitzt. Wohl ursprüngliche farbige Fassung, im Bereich des Inkarnats geringfügig und stimmig alt übergangen, Lendentuch, Erdhügel und Baumstamm später übergangen. Plinthe als unregelmäßiger Erdhügel gestaltet, aus dem ein kahler Baumstamm mit nackten Ästen, aus einem Werkblock mit der Plinthe geschnitzt, emporwächst. An den Baumstamm ist der hl. Sebastian zu seinem Martyrium gebunden, wobei seine Schultern schräg über die verzweigten Äste gezwungen werden und seine Hände hinter dem Rücken gefesselt sind. Der Heilige hat sein linkes Bein weit vorgestellt und seinen rechten Fuß gekreuzt zurückgenommen; der leidenden Bewegung des Körpers steht das ruhig erhobene Haupt mit fein geschnitzten, gleichmäßig herabfallenden Locken und seinem gefaßten Gesichtsausdruck gegenüber. Das weißgräuliche Inkarnat wird an den Stellen, an denen der Körper von Pfeilen durchbohrt wird (Pfeile nicht mehr vorhanden) von leicht plastischen Blutstropfen bedeckt. Die Gestaltung des verknoteten blauroten Lendentuchs mit seinem seitlich frei herabhängenden Zipfel findet seine Parallelen in der zeitgenössischen deutschen Druckgraphik.
Spitze des linken Fußes und Plinthe ergänzt, Altrestaurierungen an der linken Schulter und am linken Handgelenk. Holzwurmlöcher. H 84 cm.
OBERRHEIN, Ende 15. Jh.

Literaturhinweise

Ernst Wackenroder, Die Kunstdenkmäler des Landkreises Cochem, Teil 1, München 1959, S. 209.