Lot 1187 Dα

Holz, im Bereich des Oberkörpers der Maria vollrund geschnitzt, im Übrigen abgeflacht und tief ausgehöhlt. Ältere farbige Fassung gefestigt und in Teilen übergangen. Sehr flache als Erdboden gestaltete Plinthe, deren rückwärtiger Abschluß von einer profilierten Thronbank mit einem daraufliegenden Kissen gebildet wird. Die sitzende und dem Betrachter frontal zugewandte Muttergottes umfaßt das den Betrachter ebenfalls anblickende nackte Jesuskind auf ihrer rechten Seite, in ihrer linken Hand hält sie ein Zepter. Das bekrönte Haupt der Gottesmutter ist leicht geneigt, die Wellen ihrer glatten braunen Haare sind bis weit auf ihren Rücken hinab sorgfältig geschnitzt. Maria trägt ein bodenlanges rotes Kleid, dessen Gürtel eine fein beobachtete Schlaufe zeigt. Ihr langer ebenfalls roter und blau unterfütterter Umhang ist vor der Brust geschlossen, über den Schoß gezogen fällt er zwischen den Beinen in Schüsselfalten herab, die effektvoll von den schwingenden Säumen des Umhangs begleitet werden.
Arme des Kindes und Spitze des Zepters verloren. Wurmlöcher. Unterer Abschluß des Umhangs links vor der Thronbank ergänzt. H 55 cm.
Wohl TIROL, Anfang 15. Jh.