Lot 1196 Dα

Holz, dreiviertelrund geschnitzt, Rückseite abgeflacht. Reste einer älteren farbigen Fassung, in Teilen übergangen. Querrechteckige flache Plinthe mit abgeschrägten Vorderecken. Darauf die frontal gesehene stehende Muttergottes, die das nur mit einem Lendentuch bekleidete Jesuskind mit der Weltkugel auf ihrer linken Hand trägt; die vorgestreckte rechte Hand der Maria ist heute verloren. Unter ihrer Krone fällt das gescheitelte Haar auf ihre Schultern herab. Die Muttergottes trägt ein schlichtes rotes Kleid, das über ihrem vorgesetzten rechten Fuß auf den Boden stößt. Ihr langer goldener und blauer Mantel ist über den rechten Arm gelegt und zur linken Hand gerafft, so daß sich vor dem Körper Schüsselfalten ausprägen und unterhalb des Kindes eine Faltenkaskade mit gleichmäßig schwingendem Saum herabhängt.
Senkrechter Riß auf der Vorderseite. Krone lose aufgesetzt, zwei Kreuzblumen abgebrochen und provisorisch angefügt. Auf der Seite der verlorenen rechten Hand ehemaliger Wurmbefall mit Verlusten an der Oberfläche. H 101 cm.
FRANKEN, Ende 15. Jh.