Stereodaguerreotypie handkoloriert. Jeweils 6,2 x 4,7 cm sichtbarer Ausschnitt (Etuimaße 10,7 x 12,8 x 2,3 cm). Unter Passepartout und zusammen mit Betrachtungssystem in lederbezogenem Original-Etui, dieses mit goldgeprägter Angabe des Ateliers. Das Betrachtungssystem unten mit eingestanzter Patentangabe. - Das rechte Bild am oberen Rand sehr schwach oxidiert, ansonsten sehr guter Zustand. Etui und Betrachtungssystem mit leichten Gebrauchsspuren.
Seit 1846 war Kilburn in London als Daguerreotypist tätig, sein Atelier zählte neben dem von Richard Beard mit zu den erfolgreichsten der Stadt. Als erster Lichtbildner erhielt er den Titel eines Hofphotographen des britischen Königshauses."Als eine Spezialität des Kilburnschen Ateliers darf man die Wolkenhintergründe sehen, die mit staubfeinen Pigmenten auf die bereits entwickelte Silberplatte getupft wurden. Die Technik dafür hatte Kilburn von Beard übernommen, von dem er auch die Lizenz zum Daguerreotypieren erwarb. Man nimmt an, dass L. Mansion, ein damals in London sehr bekannter Miniaturmaler, für die Wolkendarstellungen auf den Kilburnschen Aufnahmen verantwortlich zeichnet." (zit. nach Jochen Voigt, Spiegelbilder. Europäische und amerikanische Porträtdaguerreotypie 1840 - 1860. Bildnisse aus der Sammlung May und Jochen Voigt, Ausst.kat. Kunstsammlungen Chemnitz, Schloßbergmuseum, Chemnitz 2007, S. 43). Nachdem er auf der Weltausstellung 1851 für seine kolorierten Portraits eine Medaille erhalten hatte, wandte er sich der Stereodaguerreotypie zu. Am 12. Januar 1853 ließ er sich das von ihm entwickelte, zusammenklappbare stereoskopische Betrachtungssystem patentieren.