Peter de Witte d. Ä. (Peter Candid), Werkstatt - ALLEGORIE DES MONATS JULI - image-1

Lot 1223 Dα

Peter de Witte d. Ä. (Peter Candid), Werkstatt - ALLEGORIE DES MONATS JULI

Auktion 987 - Übersicht Köln
19.11.2011, 00:00 - Alte Kunst
Schätzpreis: 40.000 € - 45.000 €
Ergebnis: 50.820 € (inkl. Aufgeld)

Peter de Witte d. Ä. (Peter Candid), Werkstatt

ALLEGORIE DES MONATS JULI

Öl auf Leinwand (doubliert). 128,5 x 177 cm.

Das Gemälde gehört zu einer Reihe von Ölgemälden, die nach Kartonvorlagen für Tapisserien von Peter Candid für die Münchener Wirkteppichmanufaktur gemalt wurden.
Der in den Niederlanden geborene Peter de Wit (oder de Witte) zog in jungen Jahren mit seinem Vater nach Florenz, wo er bei Vasari zum Maler ausgebildet wurde und mit dem er bald unter dem Namen Pietro d´Elia Candido gemeinsam an Aufträgen arbeitete. 1586 wurde er von dem Herzog Wilhelm V. von Bayern an den Hof in München berufen. Hier schuf er in fast 40 Jahren unter dem Namen Peter Candid den größten Teil seines Werkes. Er führte eine Werkstatt, in der Hans Käppler, Hans Brüderl und Christoph Zimmermann, sowie sein Sohn Wilhelm tätig waren (B. Volk-Knüttel, S. 22).
Im Auftrag des Herzogs Maximilian, der eine besondere Vorliebe für Wandteppiche, hatte, baute Candid eine Tapisserien-Werkstatt auf, die zwischen 1604 und 1616 nach seinen Entwürfen die Wünsche des Herzogs erfüllte. Die Folge der 12 Monate entstand in den Jahren 1612 bis 1614. Sie stellt die einzelnen Monate anhand für die Jahreszeit typischer Beschäftigungen dar, teils aus dem bäuerlichen, teils aus dem höfischen Lebensumfeld. Eine eigenhändige Skizze Candids zur Darstellung des Monats Juli befindet sich in der Staatlichen Graphischen Sammlung in München. Dem Komponisten Humperdinck gehörten insgesamt drei Monatsbilder aus dieser Folge, außer dem vorliegenden befindet sich noch eines in Familienbesitz, das dritte gelangte in das Stadtmuseum in Siegburg, das dem Sohn der Stadt eine eigene Abteilung widmet.

Provenienz

Aus dem Besitz des Komponisten Engelbert Humperdinck. Seitdem im Besitz seiner Nachkommen.

Literaturhinweise

Brigitte Volk-Knüttel: Peter Candid. Gemälde - Zeichnungen - Druckgraphik, Berlin 2010.