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Lot 709 R

Emil Schumacher - Tamalan

Auktion 998 - Übersicht Köln
23.05.2012, 11:00 - Zeitgenössische Kunst
Schätzpreis: 180.000 € - 200.000 €
Ergebnis: 317.200 € (inkl. Aufgeld)

Mischtechnik auf Leinwand auf Holz 170 x 250 cm, gerahmt. Unten rechts signiert und datiert Schumacher 96. Rückseitig auf dem Holz signiert, datiert und betitelt Titel: Tamalan Schumacher 96.

Das Malen war für Schumacher ein intuitiver Akt, der eine längere Auseinandersetzung des Künstlers mit sich, seinen Handlungen und den Ergebnissen auf der Leinwand beinhaltete:

„Es sind natürlich Zustände, die zum Bildmalen führen, eine fast immer vorhandene Bereitschaft, irgend etwas zu tun. Ich gehe dann in mein Atelier und mache irgendeine Tätigkeit, umkreise das Thema, das zur Debatte steht. Das Malen umkreise ich, ich greife es nicht direkt an, ich bereite mich durch irgend etwas vor. Ich muß mich warmlaufen, um überhaupt laufen zu können. Dann stelle ich mir die Leinwand oder die Holzplatte, die ich bemalen will, auf die Staffelei. Diese weiße Fläche ist für mich eine Herausforderung. Ich tue irgend etwas, und sei es nur die Verschmutzung der Fläche, um mich zu provozieren, etwas in völliger Freiheit getan zu haben, was mich zum nächsten Schritt auffordert. Ich setze eine Linie, und diese Linie geht dann beispielsweise durch einen Farbflecken, den ich vorher gesetzt habe. Und jetzt beobachte ich; aber es ist nicht so, dass ich diesen Vorgang rein intellektuell überwache, daß ich genau wüßte, was nachfolgen muß. Vielmehr muß ich mich ganz einfach führen lassen durch das, was mich treibt, was mich zwingt, etwas zu tun. Es entsteht ein Wechselspiel zwischen schon Vorhandenem und Neuem, und daraus bildet sich dann etwas, das ich zu einem gewissen Zeitpunkt in den Griff bekomme. Dann weiß ich auf einmal, wohin meine Arbeit tendiert, ich erkenne mein Thema. Ich fange das Bild nicht mit einer bestimmten Vorstellung an, wie ich überhaupt das, was ich denke, für das Bild für unwichtig halte. Was das Bild ausmacht, ist das Erlebnis, das ausstrahlt (1987).“ (Emil Schumacher, Auszug aus einem Werkstattgespräch, in: Michael Neumann, Bernd Schultz u.a. (Hg.): Emil Schumacher. Werke aus den Jahren 1955-1990, Dortmund 1992, S.60)

Provenienz

Galerie Hans Strelow, Düsseldorf (mit rückseitigem Aufkleber)

Ausstellung

Paris 1997/1998 (Galerie nationale du Jeu de Paume), Hamburg 1998 (Kunsthalle), München (Haus der Kunst), Emil Schumacher, Retrospektive, Ausst.Kat.Nr.59, S.109 mit Farbabb. Düsseldorf 1996/1997 (Galerie Strelow), Emil Schumacher, Bilder 1995-1996, Ausst.Kat., S.52/53 mit Farbabb.