Hochbedeutende Sammlung zur Malerei des 19. Jahrhunderts

Mit Leidenschaft und Sachverstand

Architekturmalerei von Leo von Klenze, Friedrich Nerly oder Domenico Quaglio, Tierszenen aus Afrika und Genreszenen von Carl Spitzweg – die Privatsammlung von rund 100 Gemälden des 19. Jahrhunderts ist reich an großen Namen. Im Oktober wird sie bei Lempertz versteigert.

In den 1980er-Jahren hatte ein westfälischer Privatsammler begonnen, Malerei des 19. Jahrhunderts zu sammeln. Bald hatte er die für sich spannendsten Gebiete in diesem Jahrhundert der Umbrüche und daraus erwachsender Vielfalt gefunden: Landschaft und Genre, Architektur und Romantik hatten ihn besonders fasziniert. Mit geschärftem Auge und feinem Gespür stellte er vor allem aus den Angeboten der großen Auktionshäuser seine exquisite Kollektion zusammen.

Aus seinem Nachlass ist diese Sammlung zu Lempertz gekommen und wird im Herbst versteigert. Aus den zahlreichen Highlights stechen Meisterwerke der Architekturmalerei und der Stadtansichten heraus. Fast alle für dieses nach wie vor äußerst beliebte Genre bedeutsamen Meister sind mit zahlreichen Gemälden in der Sammlung, entsprechend zahlreich sind die portraitierten Städte: Rom und Venedig, Konstantinopel, Reims, Rotterdam und Löwen, ebenso Hannover, Braunschweig, Frankfurt oder Nürnberg.

Leo von Klenze hat als Architekt den Klassizismus in Deutschland wesentlich mitgestaltet und mit zahlreichen Bauten das italisante Stadtbild Münchens geprägt. Über dieselbe Genialität verfügte er auch als Maler, hat allerdings nur wenige Werke hinterlassen. Umso bemerkenswerter, dass gleich drei Ölgemälde von Leo von Klenze in der Auktion sind. Die Motive stammen – natürlich – aus Italien. 

In Italien wirkte auch Friedrich Nerly und hat als deutscher Romantiker in Venedig mit seinen stimmungsvollen Ansichten zum Image dieser Stadt beigetragen. Mehr als vierzig Jahre lebte und arbeitete Nerly dort, war mit einer Venezianerin verheiratet und Teil der Gesellschaft. Das Anger Museum Erfurt widmet Friedrich Nerly ab 17. November eine Einzelausstellung. In seinen Gemälden in der Auktion bei Lempertz am 16. November zeigt uns Nerly sein Venedig im romantischen Mondschein, im stimmungsvollen Abendlicht und in einem dritten Beispiel so, wie wohl nur wenige die Stadt je erlebt haben: verschneit.

Domenico Quaglio zeigt uns mit Hannover eine nordalpine Stadt, dessen Marktplatz und Marienkirche meisterhaft eingefangen sind. Zahlreiche Figuren dieses Gemäldes machen das geschäftige Alltagsleben der Stadt in einer Zeit vor zwei Jahrhunderten wieder gegenwärtig.

Carl Spitzweg ist einer der populärsten Genremaler des 19. Jahrhunderts. In seinen Szenen wirft er mit leisem Humor tiefgründige Fragen auf. Seine berühmtesten Motive hat er in wenigen Versionen geschaffen. Sein „Hagestolz“ hat dem Begriff eine Definition gegeben. In der Auktion ist dieses Gemälde ebenso im Aufruf wie ein leider wieder einmal aktuelles Sehnsuchtsmotiv: „Frieden im Lande“ zeigt einen Soldaten in einer verträumten Entspannung, wie man sie sich für alle Militärs nur erträumen kann. Ebenso wünscht man der „Liebschaft am Faden“ einen guten Ausgang, einem weiteren Hauptwerk Spitzwegs in der Sammlung.

Die Sehnsucht nach fernen Ländern sprechen die Tierbilder von Wilhelm Kuhnert an. Auch hierfür hatte der Sammler einen Sinn und ein feines Auge. „Ein Löwe und eine Löwin“ oder der „Elefant in der Savanne“ erzählen davon.

Mit Werken der Romantiker wie Barend Cornelis Koekkoek und vielen weiteren führen die Gemälde dieser außergewöhnlichen Sammlung wieder in europäische Landschaften. Zahlreiche Genreszene bringen uns eine zeitlich ferne Welt wieder ganz nahe. Sei es offiziell wie „An der Börse“, sei es „Jägerlatein, „Schlechte Witze“ oder „Ein gutes Blatt“.

Neben den genannten hält die Sammlung zahlreiche weitere Entdeckungen und manche große und kleine Schätze von Künstlern wie Hugo Kauffmann, Max Clarenbach, Andreas und Oswald Achenbach oder die „Szene aus Goethes Faust“ von Eduard von Grützner bereit. 

Lempertz schätzt sich glücklich, diese hochbedeutende und sehr umfassende Sammlung von Gemälden des 19. Jahrhunderts in einer Auktion Ende Oktober versteigern zu dürfen.

Kontakt

Für eventuelle Fragen oder druckfähige Abbildungen stehe ich natürlich gern zur Verfügung.

Jan Bykowski
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Tel. 0221 925729 -57