Eiche, vollrund geschnitzt. Reste des alten Kreidegrundes, kleine Reste der ursprünglichen Polychromie. Auf einer leicht gewölbten und als Erdhügel gestalteten kreisrunden Plinthe stehende Figur, auf Vorderansicht gearbeitet und fein geschnitzt; die Rückseite ist gröber und im Bereich der rechten Hand nur unklar gestaltet. Der junge Mann steht auf seinem linken Bein und hat den rechten Fuß zurückgesetzt, mit leicht zurückgenommenem Oberkörper hält er seinen Kopf erhoben. Der Page trägt enganliegende Beinkleider sowie ein tailliertes und gefälteltes kurzes Wams mit leicht bauschigen Ärmeln. Mit seiner auf den Rücken gedrehten rechten Hand hält er eine Pelzkappe mit schmaler Krempe, seine linke Hand liegt auf dem Knauf des umgegürteten und zwischen die Schenkel geschobenen Dolches. Schwarze und rote Farbfassungsreste an Haaren, Wams, Beinkleidern, Schuhen und Hut.
Senkrechter feiner Riß im rechten Schienbein. Die alt aus sechs Teilen zusammengesetzte Plinthe auf der linken Seite durch keilförmige Anstückung zum Rund ergänzt, in ihrer Mitte eine kreisrunde Bohrung. Geringfügige Absplitterungen am linken Oberarm und auf dem Rücken. H 41 cm.
NIEDERRHEIN, Ende 15. Jh.
Literature
O. Schmitt, G. Swarzenski (Hg.), Meisterwerke der Bildhauerkunst in Frankfurter Privatbesitz, Bd. 1, Frankfurt am Main 1921, S. 24, Nr. 103 mit Abb.