Lot 1222 Rα

Holz geschnitzt, rückseitig abgeflacht und tief ausgehöhlt, Reste einer älteren farbigen Fassung. Querrechteckiger blockartiger Thronsitz mit wulstigen Profilen. Darauf die sitzende und dem Betrachter frontal zugewandte Muttergottes in langem Kleid und Mantel, den Kopf von einem weißlichen Schleier mit einem Kronreif bedeckt. Sie legt ihre linke Hand auf die Schulter des auf ihrem linken Knie sitzenden Jesuskindes, das ebenfalls in ein langes Gewand gekleidet die Weltkugel in seiner linken Hand hält. Die beiden rechten, ehemals eingesteckten und wohl segnend erhobenen Hände der zwei Figuren sind verloren. Die Haltung der Thronenden ist ruhig, der Fall der Gewänder mit markant spitz zulaufenden Schüsselfalten sowie Steg- und Stauchfalten ist nur maßvoll bewegt. Die hellbraunen Inkarnate der Figuren scheinen übergangen zu sein, auf den Gewändern sind geringe Reste von blauer Farbe und Vergoldungen zu entdecken.
Ehemaliger Wurmbefall mit Verlusten besonders an der Vorderseite der Plinthe. Seitliche Thronabschlüsse erkennbar alt angefügt. Insgesamt bestoßen. H 69 cm.
LOTHRINGEN, Ende 13. Jh.