Margarete Kubicka - Biografie
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Margarete Kubicka wurde am 20. Juni 1891 in Berlin als Margarete Schuster geboren. Sie entstammte einer wohlhabenden und liberal gesinnten Kaufmannsfamilie. Mit der Absicht, Zeichenlehrerin an einem Lyceum zu werden, besuchte sie von 1911 bis 1913 die Königliche Kunstschule zu Berlin. Noch während des Ersten Weltkrieges heiratete sie 1916 den deutsch-polnischen Schriftsteller und expressionistischen Maler Stanislaw Kubicki (1889–1942), mit dem sie eine Tochter und einen Sohn, den Neurophysiologen und Kunstwissenschaftler Stanislaw Karol Kubicki (1926–2019) bekam. Margarete Kubicka pflegte wie ihr Ehemann eine strikt pazifistische Grundhaltung, die auch durch den Kriegsausbruch nicht erschüttert wurde. Beide veröffentlichten in der von dem Politiker und Porträtfotografen Franz Pfemfert (1897–1954) von 1911 bis 1932 herausgegebenen linksliberalen Zeitschrift Die Aktion Gedichte und Lithografien. Zum Freundeskreis der Eheleute Kubicki gehörten Künstlerpersönlichkeiten wie Jankel Adler (1895–1949), Marc Chagall (1887–1985), Otto Freundlich (1878–1943), Raoul Hausmann (1886–1971) und Else Lasker-Schüler (1869–1945).
Margarete Kubicka war Mitglied der Künstlergruppe BUNT (deutsch: »Rebellion«), als deren Sprecher und Grafiker ihr Ehemann Stanislaw Kubicki fungierte. Der Gründer der Gruppe, der polnische expressionistische Maler und Schriftsteller Jerzy Hulewicz (1886–1941) fertigte ein Porträt von Margarete Kubicka an. 1918 nahm sie an Ausstellungen der Gruppe BUNT in Posen und in Berlin teil, zeigte Holzschnitte, Ölbilder und Aquarelle. Nur für kurze Zeit trat die Künstlerin dem sozialistischen Spartakusbund bei. Nach dem Krieg wurden die zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze an die heimkehrenden Soldaten vergeben, so dass Margarete Kubicka ihre Festanstellung verlor und den Lebensunterhalt der Familie mit gelegentlichen Vertretungsstunden bestreiten musste. Im Jahr 1920 besuchten Margarete Kubicka und ihr Ehemann in Köln die Maler Heinrich Hoerle (1895–1936) und Franz Wilhelm Seiwert (1894–1933) und gründeten mit diesen sowie ihren alten Weggefährten Adler und Freundlich die Gruppe Kommune. 1922 protestierten Margarete und Stanislaw Kubicki auf dem Kongress der Union Internationaler Fortschrittlicher Künstler gegen den etablierten Kunstbetrieb.
Margarete Kubicka war auf den internationalen Ausstellungen der Künstlergruppe Kölner Progressive vertreten und orientierte sich zunehmend am expressionistischen Kubismus. Trotz dieser künstlerischen Erfolge musste sie weiter als Kunstlehrerin arbeiten. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten brachten für die Künstlerin eine Strafversetzung mit sich, was Kubicka nicht davon abhielt, der Anarchistin Zenzl Mühsam (1884–1962) bei der Flucht aus Nazi-Deutschland zu helfen. Ihr Ehemann floh 1934 nach Polen; um die Familie zu schützen, ließ sich das Paar 1937 scheiden, Kubicka und ihre Kinder mussten aber trotzdem peinliche Verhöre, Hausdurchsuchungen und weitere Drangsalierungen über sich ergehen lassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete die Künstlerin in erster Linie weiter als Lehrerin und widmete sich erst nach ihrer Pensionierung wieder verstärkt der Kunst. In ihrem Spätwerk verwarf sie die Formen der 1920er Jahre, ließ zunehmend fantastische Elemente einfließen und schuf filigran ausgeführten Tuschezeichnungen.
Margarete Kubicka starb am 18. Juli 1984 in ihrer Geburts- und Heimatstadt Berlin.
© Kunsthaus Lempertz
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