Francesco Messina

Francesco Messina stammte aus ärmlichen Verhältnissen

Francesco Messina wurde am 15. Dezember 1900 in Linguaglossa in der damaligen Provinz und heutigen Metropolitanstadt Catania geboren. Der Sohn eines Maurers wuchs in Genua in ärmlichen Verhältnissen auf, kam aber durch die Arbeit des Vaters früh mit dem Material Stein in Berührung. Seine Skulpturen stellte er ab 1922 auf der Biennale di Venezia aus, zwischen 1926 und 1929 nahm er auch an den Ausstellungen der Mailänder Künstlergruppe Novecento Italiano teil; Francesco Messina gilt neben Giacomo Manzù (1908–1991), Arturo Martini (1889–1947) und Marino Marini (1901–1980) als der bedeutendste Bildhauer dieser Bewegung. 1932 übersiedelte Messina von Genua nach Mailand, wo er bis zu seinem Tod lebte. 1934 entschied er einen nationalen Wettbewerb für sich und konnte in der Folge den Lehrstuhl für Bildhauerei an der Accademia di Belle Arti di Brera besetzen. Aus der unbefristeten Professur wurde binnen zweier Jahre der Direktorenposten, den er von 1936 bis 1944 ausfüllte.

Schon die Zeitgenossen erkannten das Genie des Künstlers

Francesco Messina genoss bereits unter seinen Zeitgenossen höchstes Ansehen. Der Maler und Kunstschriftsteller Carlo Carrà (1881–1966) würdigte seine Skulpturen als »Idealbilder« und rühmte Messinas »einfache und grandiose Arbeitsweise«, die den schlichten, aber klassischen Formen Leben einhauche. In den 1930er Jahren erlangte Messina durch seine Teilnahme an Gruppenausstellungen italienischer Kunst in São Paolo, Berlin, München, Paris, Oslo, Göteborg, Barcelona und Zürich große internationale Bekanntheit. 1936 waren Francesco Messinas Arbeiten beim Kunstwettbewerb der Olympischen Sommerspiele zu sehen, 1938 kuratierten Giorgio de Chirico (1888–1978) und Salvatore Quasimodo (1901–1968) in Rom und Turin gleich zwei Ausstellungen mit Werken Messinas. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Francesco Messina zeitweilig mit Anfeindungen zu kämpfen, weil er während des Faschismus Direktor der Kunstakademie gewesen war; er wurde jedoch bald rehabilitiert und erhielt seinen Lehrstuhl zurück. 1949 nahm er an der Seite von Pablo Picasso (1881–1973) an der 3rd Sculpture International in Philadelphia teil.

Ein Gipfel der italienischen Bildhauerei im 20. Jahrhundert

Francesco Messina schuf einige der bedeutendsten italienischen Skulpturen des 20. Jahrhunderts, darunter die Denkmäler von Christoph Kolumbus in Chiavari, Katharina von Siena am Tiber-Ufer bei Castel Sant'Angelo und Pius XII. im Petersdom. Sein vielleicht berühmtestes Werk schuf Francesco Messina in den Jahren 1964 bis 1966 für die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Italiens Rai – Radiotelevisione Italiana: Das über 4,5 Meter hohe Bronzewerk Cavallo morente (Sterbendes Pferd) genießt hohe symbolische Bedeutung und überregionale Bekanntheit. Für seine Kunst erhielt Francesco Messina Preise und Auszeichnungen, darunter im Jahr 1942 den Skulpturenpreis auf der Biennale in Venedig und 1989 die Ehrenmitgliedschaft der Akademie der Schönen Künste der Sowjetunion. Neben der Bildhauerei versuchte er sich auch als Maler und Dichter.
Francesco Messina starb am 13. September 1995 in Mailand.