Seltenes Paar Potpourris à la Gouthière
Bergkristall, geschliffen, Bronze, ziseliert und vergoldet, Eisen. Prunkvolle Deckelvasen auf einer gestuft quadratischen Plinthe aus Bronze und Bergkristall. Massive Bergkristallwandung in einer klassizistischen Bronzemontierung mit seitlichen Widderköpfen und einem kreisförmig durchbrochenen Lippenrand. Massiver Bergkristalldeckel mit großem Weintraubenknauf. Geringer Berieb an der Vergoldung. H ca. 42 cm.
Ende 18. Jh.
Der Typus der Deckelvase aus Stein oder Steinimitat mit Widderkopfhenkeln, Zapfen- oder Traubenknauf, einem umlaufenden Akanthusfries um die untere Wandung und einer quadratischen Plinthe war von der Louis XVI-Epoche bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein besonders beliebtes Modell und wurde sowohl in Paris wie auch z.B. von Matthew Boulton in Birmingham angeboten. Die Bronzedekoration geht zurück auf 1772 in Paris publizierte Kupferstiche nach Vasen von Pierre Gouthière, die dieser für den französischen Hof angefertigt hat.
Literaturhinweise
Vgl. Ottomeyer / Pröschel, München 1986, Bd. I, Nr. 4.3.1. ff., Gefäße von Pierre Gouthière, nach 1772.
Vgl. eine sehr ähnlich gestaltete Vase bei Verlet, Les Bronzes Dorés Français, Paris 3/2003, Abb. 383.
Vgl. ein Potpourripaar mit identischem Aufbau, abgebildet bei Wannenes, Les bronzes ornementaux et les objets montées, Mailand 2004, S. 301.