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Lot 1064 Dα

Exzeptioneller Elfenbein-Deckelpokal mit Hirschen im Wald

Auktion 1117 - Übersicht Köln
16.11.2018, 15:00 - Schätze aus einer niedersächsischen Sammlung
Schätzpreis: 20.000 € - 30.000 €
Ergebnis: 32.240 € (inkl. Aufgeld)

Exzeptioneller Elfenbein-Deckelpokal mit Hirschen im Wald

Massives Elfenbein, reliefiert und vollplastisch geschnitzt, transluzid gearbeitet, innen ein Holzring. Um die zylindrische Wandung zwei Waldlandschaften mit Hirschen und einem Rudel, getrennt von vertikalen Weinranken. Gewölbter Deckel mit großer skulpturaler Tiergruppe als Bekrönung. Um Fuß, Schaft und Deckelrand zusätzlich neogotische Blattranken, barocke C-Schwünge und plastisches Efeu. Um den Deckelrand zwei Früchte- und, alternierend, zwei Blumengebinde in feinster plastischer Schnitzerei. Im unteren Wandungsteil signiert und datiert "Fr. Hartmann Michelstadt i.O. 1857." Geklammerter und kaschierter, wohl produktionsbedingter Vertikalriss innen, eine kleine altverfüllte dornförmige Absplitterung am oberen Rand, ganz geringe Chips am Dekor. H 58,2 cm.
Michelstadt, Friedrich Hartmann, 1857.

Das bedeutende Gefäß steht in der Tradition der Erbacher Tierdarstellungen, die mit Ernst Kehrer begann (1816 - 1876). Kehrer war bekannt für seine feinen geschnitzten Miniaturen mit Hirschen und Rehen, die auch als Schmuckstücke gefasst wurden. Unweit von Erbach, in Michelstadt, betrieb Friedrich Hartmann (1833 - 1898) sein Atelier. Nach seinen großen Erfolgen auf den Weltausstellungen 1855 in Paris und 1873 in Wien galt er als der begabteste Elfenbeinschnitzer seiner Zeit. Seine Werke kennzeichnet eine beeindruckende Detailgenauigkeit und den Mut zur freien Skulptur, selbst an den sensibelsten Stellen, die seine Erfahrung in der Mikroschnitzerei möglich machte. Ganz typisch für ihn ist die Gestaltung der Laubkronen und knorrigen Äste, die kein realistisches aber ein romantisches Naturverständnis vergegenwärtigen. Seine Spezialität aber war das sogenannte Transluzidelfenbein, das vor einer Lichtquelle in unterschiedlichen Farben zu leuchten beginnt, eine lebensnahe Atmosphäre evoziert und die Reliefs nahezu lebendig erscheinen lässt.

Provenienz

Erworben Sotheby´s Belgravia am 14. Dezember 1978, Lot 27.

Literaturhinweise

Vgl. zwei Lichtschirme und einen Bacchuspokal Hartmanns, abgebildet im Kat. Macht & Pracht, Europas Glanz im 19. Jahrhundert, Annweiler 2006, S. 114 ff.