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Lot 1076 Dα

Bedeutender Nürnberger Mörser

Auktion 1131 - Übersicht Köln
17.05.2019, 17:00 - Highly Important Mortars from the Schwarzach Collection
Schätzpreis: 6.000 € - 8.000 €
Ergebnis: 6.200 € (inkl. Aufgeld)

Bedeutender Nürnberger Mörser

Gelbgoldener Bronzeguss mit Naturpatina. Zylindrisch, auf wulstiger profilierter Basis, der Lippenrand glockenartig ausgestellt. Zoomorphe Handhaben. Feine gebrauchsbedingte Vertikal- und Horizontalrisse in der unteren Wandung. H 17,5, D 15,5 cm. Gewicht 4,2 kg. Wohl originales Gabelpistill.
Werkstatt Vischer, zugeschrieben, erste Hälfte 16. Jh.

In der Gießhütte der Familie Vischer wurden, genau wie bei Löffler in Tirol, Geschütze gegossen. Die Nürnberger Familie betrieb fast 100 Jahre lang die größte Erzgussproduktion in Deutschland, von der Mitte des 15. bis mindestens zur Mitte des 16. Jahrhunderts. Der berühmteste Kunstgießer der Familie, Peter Vischer, startete seine Karriere als Geselle seines Vaters Hermann Vischer um 1453. 1489 wurde er selbstständiger Meister. Er gilt als der erste Bildgießer, von dem ein zeitgenössisches Bildnis aus eigener Hand überliefert ist. In der Nische des Sebaldusgrabs in St. Sebald in Nürnberg steht sein lebensgroßes Selbstporträt in Bronze, das sowohl seinen Status als bedeutender Nürnberger Bürger als auch seine herausragende Position als Künstler und Handwerker dokumentiert. Der hier gezeigte Mörser erfüllt alle Qualitätskriterien, um dieser Werkstatt zugeschrieben zu werden.

Literaturhinweise

Vgl. Jantzen, Bronzemörser, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums, Nürnberg 1968, S. 27 - 34, S. 28 Abb. 8.