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Lot 1003 Dα

Bedeutender Barockkelch

Auktion 1159 - Übersicht Köln
13.11.2020, 09:30 - Kunstgewerbe inkl. Sammlung Renate und Tono Dreßen
Schätzpreis: 10.000 € - 12.000 €
Ergebnis: 12.500 € (inkl. Aufgeld)

Bedeutender Barockkelch

Silber; vergoldet. Sechspassiger Fuß mit hoher, gravierter Zarge. Zwischen zwei glatten, sechskantigen Schaftstücken gedrückter Nodus mit rombenförmigen Rotuli; dazwischen zungenförmige Maßwerkzwickel mit fein graviertem Akanthuswerk. Auf den Rotuli gravierte Lettern "IHESUS". Die konische, leicht ausgestellte Kuppa über einem flachen Korb mit fein ziselierten Akanthusgebinden auf punziertem Grund; auf der Wandung das gravierte Wappen des Lübecker Fürstbischofs August Friedrich v. Schleswig-Holstein-Gottorf (1666 - 1705). Gegenständig graviertes Spiegelmonogramm "AF" unter Herzogskrone. Unterseitig punktgravierte Gewichtsangabe "1 Pfund, 10 5/8 loth." Ein Akanthuszweig des Kuppakorbes verloren. Marken: BZ Kiel, 18. Jh. (Rosenberg Nr. 2653), MZ Berend von Aken (auch Acken, 1667 - 1701, Zeitzschel Nr. Ki10). H 20,5 cm, Gewicht 622 g.
Kiel, Berend von Aken, letztes Drittel 17. Jh.

August Friedrich war von 1666 bis zu seinem Tode 1705 Fürstbischof von Lübeck. Sein Grab befindet sich in der Marientidenkapelle im Hochchor des Lübecker Doms. Berend von Aken war Meister in Kiel, später in Eutin. 1697 erhielt er das Privileg als Eutiner Hofgoldschmied. Eine Abendmahlkanne des Meisters befindet sich in der Schlosskapelle, Eutin, ein Krankenkelch mit Patene in der Kirche von Neukirchen.

Provenienz

Ehemals Lübecker Domschatz (Eigentum der Großherzöge v. Oldenburg); ab 1932 Slg. Leopold Salomon, Dresden, der im gleichen Jahr nach Den Haag übersiedelt; 1941 Verkauf an Hans Posse für den "Sonderauftrag Linz"; 1946 Restitution an die Niederlande; 1946 - 2008 Bonnefantenmuseum, Maastricht; 2008 Restitution an die Nachfahren Leopold Salomons. Lempertz Auktion 946, Lot 296, 20. Nov. 2009; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Literaturhinweise

Abgebildet bei Schmidt, Die Goldschmiede im Dienste der Gottorfer Herzöge, in: Beiträge zur Heimatforschung in Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck, Band 33, Heide 1964, S. 85, Abb. 3; erwähnt bei Zeitzschel, Die Gold- und Silberschmiede im östlichen Schleswig-Holstein, Neumünster 1998, S. 146, hier als "Leihgabe im Bonnefantenmuseum Maastricht".