Großes Holzkohlebecken. Email cloisonné. Um 1900 - image-1
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Lot 108 Dα

Großes Holzkohlebecken. Email cloisonné. Um 1900

Auktion 1179 - Übersicht Köln
24.06.2021, 11:00 - Asiatische Kunst
Schätzpreis: 3.000 € - 4.000 €
Ergebnis: 57.500 € (inkl. Aufgeld)

Großes Holzkohlebecken. Email cloisonné. Um 1900

3-tlg. Viereckige Schale mit waagerechtem Rand auf vier Stumpenfüßchen mit Fabeltierköpfen, darüber gestufter Aufbau, im oberen Teil mit Fledermausmotiv und Blattranken durchbrochen und mit gezackten Flanschen an den Kanten, der gestufte flache Deckel mit sitzendem Löwen als Knauf, der Ball fehlt. Die Wandung dekoriert mit stilisierten Fledermäusen, Lotos und Blattranken. Im Boden apokryphe Sechszeichemarke Jingtai niannei zaozhi.
H 77,5 cm

Die zahllosen Hallen in der Verbotenen Stadt aber auch in den Palastanlagen und Mausoleen außerhalb Beijings waren vielfältig ausgestattet. Große Weihrauchbrenner, Laternen, Holzkohlebecken, Kraniche, Fabeltiere vom Typ luduan und Elefanten, alle arrangiert in Paaren, schmückten die Thron- und andere Hallen. Die meisten dieser beweglichen Gegenstände waren aus émail cloisonné, wobei diese bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts in der kaiserlichen Cloisonné-Werkstatt gefertigt wurden.

In den kalten Wintern Nord-Chinas waren die großen Holzkohlebecken (huo pen) die effizienteste Art, die Hallen zu wärmen. Sie waren großformatig und mehrteilig und standen auf Elefantenkopffüßen oder kurzen geschwungenen Beinen. Das Heizen begann am ersten Tag des elften Monats. Dann wurden die Becken mit glimmender Holzkohle gefüllt, wobei sich die Wärme durch die durchbrochene Wandung ausbreiten konnte. Die Personen am Hof erhielten jeweils eine ihrem Rang entsprechende Menge an Brennstoff.

Das vorliegende Becken unterscheidet sich von den bekannten runden oder mehreckigen und auch höheren Exemplaren der Qianlong-Ära durch seine viereckige Form und geringe Höhe, die das Holzkohlebecken jedoch nicht weniger zweckmäßig machen. Die apokryphe Sechszeichenmarke verweist auf die Ära Jingtai (1450-1456), eine Glanzzeit der chinesischen Cloisonné-Kunst. Die Marke auf dem vorliegenden Stück ist im Wortlaut ungewöhnlich, da die meisten Jingtai-Marke meist aus vier Schriftzeichen bestehen, die überwiegend in der späten Ming- und frühen Qing-Zeit verwendet wurden.

清約1900年
銅胎掐絲琺瑯纏獅鈕枝蓮紋承四足大薰爐
「景泰年內造製」款

來源:意大利私人收藏

可比:《Das Leben in der Verbotenen Stadt》(清代宮廷生活),
香港 1989年,第 56頁,圖 69

紫禁城内部的各个厅殿,都是用各式各样的珍宝装饰的。
大型香炉、灯笼、薰炉,仙鹤和大象,被成对陈设于各厅室。这些珍宝诞生于十九世纪中叶的皇家景泰蓝作坊,因而多数是用铜胎掐丝珐琅制成的。

在中国北方的寒冬,对厅殿加热取暖最高效的方法就是用熏炉。从11月的第一天起,人们开始使用熏炉,并在盆中装满木炭,使热量通过开口散开。在朝中担任官职的人能根据自己的职级获得相应数量的炭火。
这个薰炉的形状和高度都和人们所熟悉的乾隆时期出品大有不同。 其落款“「景泰年內造製」款”表明它产于景泰时期(1450-1456年),这是中国景泰蓝艺术的鼎盛时期。该熏炉上的落款样式其实并不常见,因为大多数景泰落款是由“景泰年制”四个字组成的,主要在明末清初较多使用。

Provenienz

Privatsammlung, Italien

Literaturhinweise

Vgl. solche Holzkohlebecken in den Räumlichkeiten der Verbotenen Stadt, abgeb. in: Das Leben in der Verbotenen Stadt, Hong Kong 1989, S. 56, Abb. 69