Tsuba. Eisen. Frühe Edo-Zeit
Signatur: Nobuie
Mokkô-Form. Unregelmäßig hochgezogener Rand. Auf unregelmäßig gehämmerter Oberfläche angeschnittene rinbô und blütengefülltes shokko-Muster. Eingepasst in eine kosode-stoffbespannte Platte, Kissen aus kosode-Stoff. Holzkasten, schwarz lackiert mit großem kiri-mon in Relief und Gold. Im Deckel lange Aufschrift in makie. Brokathülle (shifuku).
H 8,8 cm
Nobuie 信家 zählt zusammen mit Kaneie und Umetada Myôju zu den drei größten tsuba-Meistern Japans. Masayuki Sasano zufolge lebte der tsuba-Meister Nobuie der Momoyama-Zeit eine Generation später, als der gleichnamige Rüstungsmacher der späten Muromachi-Zeit. Dieser signierte Myôchin Nobuie 明珍信家 und mit kaô während der tsuba-Schmied nur mit dem Namen Nobuie signierte.
Man kennt sieben verschiedene Varianten der Nobuie-Signaturen, die nicht alle von ein und demselben Meister stammen können. Unter den vertrauenswürdigen Signaturen unterscheidet Sasano zwischen den futoji-mei 太字銘 (Dicke-Schriftzeichen-Signatur) und den hanare-mei 放れ銘 (Freigesetzt-Signatur). Aber seine Annahme, dass die futoji-me dem 1. Nobuie zuzuschreiben sind und die hanare-mei dem 2. Meister wird auch widersprochen und die Reihenfolge umgekehrt. Der Stil der Signatur auf dem vorliegenden tsuba entspricht dem hanare-mei.
Provenienz
Privatsammlung, Hessen, zusammengetragen ab den 1970er-Jahren