Bonbonnière mit römischem Mikromosaik
Gelbgold, Feingehalt nicht geprüft. Runde flache Form aus dunklem massivem Schildpatt mit marmoriertem Schildpatt-Futter. Auf den Deckel montiert goldgerahmtes polychromes Mikromosaik (Durchmesser 6,5 cm) mit Liebessymbolik. Dargestellt auf einem Terrainstreifen Biga des Amor mit Pfeilköcher und brennender Fackel sowie ein schnäbelndes Taubenpaar, umlaufend gerahmt von Millefiori-Bordüre. Nicht gestempelt. Ein winziges Tessere des Mosaiks verloren. Schildpatt des Deckels verzogen, mit kleinem Sprung und Reparaturen. H 2,5 cm. Durchmesser 7,6 cm.
Rom, Werkstatt Giacomo Raffaelli zugeschrieben, um 1800.
Dieses sehr qualitätvolle Mikromosaik ist ein typisches Beispiel für die frühen Arbeiten der Vatikanischen Werkstätten. Die differenzierte Darstellung ist mit sehr feinen Tessere in horizontalen Linien eingelegt. Giacomo Raffaelli (Rom 1753 - 1836) gehört zu den besten Hartstein- und Mosaikkünstlern seiner Zeit. 1787 wurde er von Stanislaus II. August, König von Polen, zum Rat der Freien Künste ernannt, 1804 avançierte er zum Direktor der Mailänder Mosaikwerkstatt und kehrte nach Ernennung zum Berater des russischen Zaren nach Rom zurück.
Literaturhinweise
Vgl. zur Darstellung Grieco, Micromosaici Romani, Rom 2008, S. 128, Nr. 329. Hier ein Briefbeschwerer mit diesem Liebesmotiv.