Kadampa-Stupa (mChod-rten). Messingbronze. Tibet, 13./14. Jh. - image-1

Lot 76 Dα

Kadampa-Stupa (mChod-rten). Messingbronze. Tibet, 13./14. Jh.

Auktion 1213 - Übersicht Köln
09.12.2022, 11:00 - Asiatische Kunst
Schätzpreis: 2.500 € - 3.500 €
Ergebnis: 6.048 € (inkl. Aufgeld)

Kadampa-Stupa (mChod-rten). Messingbronze. Tibet, 13./14. Jh.

Der Reliquienschrein in Form eines Stupa mit glockenförmigem Körper mit zwei umlaufenden Profilbändern (Graten) in der Mitte, über einem doppelten Lotosblattkranz, mittig geschmückt von einer quadratischen, balkonartigen Struktur, einem kosmologischen Mandala und überragt vom zentralen Pfeiler, der Spira, einer Pyramide mit dreizehn Ringen (chattra oder Sonnenschirm), die die 13 verschiedenen Stufen der Erleuchtung symbolisieren, darüber entfaltet sich ein großer Ehrenschirm aus Lotosblättern, der von einer Lotosknospe bekrönt wird. Der Boden ist geweiht und mit einer Metallplatte verschlossen.
H 19,5 cm

Ein Stupa dieser Art wurde für die Mönche des Kadampa-Ordens angefertigt, der im 11. Jahrhundert von Drom Tönpa, einem Schüler des indischen Gelehrten Atisha, in Tibet gegründet wurde und der diese Form des Stupas nach Tibet gebracht haben soll. Im späten 14. und frühen 15. Jahrhundert ging die Kadam-Tradition in die Gelug-Schule, auch Gelbmützen-Schule, auf bzw. wurde von ihr übernommen.

Die auf Grabhügel zurückzuführende Form des stūpa wurde im frühen Buddhismus übernommen und diente ursprünglich der Aufbewahrung der Reliquien des Buddha nach seiner Kremation und später für heilige Überreste und Reliquien religiöser Persönlichkeiten.
Er entwickelte sich zu der heute so typischen Form mit einer (quadratischen) Grundfläche als Basis, runder Sockel, einem halbkugeligen Kuppelgewölbe, einer quadratischen Reliquien-Kammer und die Spitze, die mit einer Krone/einem Juwel abschließt.
Es gibt ihn in allen Größen und aus verschiedenen Materialien, vom kleinen Reliquienschrein bis zum großen Bauwerk.

Votiv-Stupas enthalten meist Figuren oder heilige Texte.

Der Stupa symbolisiert die Drei Juwelen Buddha, Dharma, Sangha (Triratna), den Kosmos, die Fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther, die chakras und den Buddha selbst.

Der Miniatur-Stupa wird in Tibet oft zu Gedenkzwecken und zur Unterstützung der Meditation verwendet. Die meisten Kadama-Stupas sind zwischen 20-25 cm hoch und dienen als rituelles Objekt auf einem Schrein oder während des aufwändigen Mandala-Rituals, das bei großen religiösen Ereignissen in der tibetischen, himalayischen und mongolischen buddhistischen Kultur üblich ist.

Votivstupas dieser Art wurden auf den Altären der Versammlungsräume von Klöstern zum Gedächtnis an und zur Verehrung von verstorbenen hohen Lamas aufgestellt.

西藏 十三/十四世紀 合金銅佛塔
可比: Miriam Lambrecht,《Art du Tibet》,布魯塞爾 2005年,頁25及Rubin Museum of Art,紐約,編號 C2003.21.1、HAR65233
來源: 德國慕尼黑私人收藏,此後由其家族傳承

Provenienz

Alte Privatsammlung, München, seither in Familienbesitz

Literaturhinweise

Vgl. eine nahezu identische stupa in: Miriam Lambrecht, Art du Tibet, Brüssel 2005, S. 25f und im Rubin Museum of Art, New York, Nr. C2003.21.1, HAR65233