Goldtabatière mit fürstlicher Porträtminiatur
14 kt Gold, Gouache auf Elfenbein. Niedrige Rechteckform mit profilierten Rändern und reichem Biedermeier-Reliefdekor in vierfarbigem Gold. Der Deckel mit ziselierten Akanthusranken und vier symmetrisch angeordneten Blütenrosetten auf Sabléform, mittig gefasst mit einer ovalen gerahmten Miniatur unter Glas mit Brustbild des Kurfürsten Wilhelm II. von Hessen-Kassel in ordensbesetzter Uniform vor gewölktem Grund. Die Wandungs- und Bodenflächen mit moiriertem Guilloché, auf dem Boden ein Tondo mit Blumenvase und eine umlaufende Lorbeerbordüre. Rotgold-Futter. Nicht gestempelt. 2,0 x 9,0 x 6,2 cm. Gewicht 147,39 g. Originales Etui mit Seidenbezug.
Hanau, um 1821.
Die sehr fein gemalte Miniatur zeigt Wilhelm II. Landgraf von Hessen-Kassel, der seit 1821 als vorletzter Kurfürst von Hessen regierte. Vermutlich entstand das Bildnis aus Anlass seines Amtsantritts. Er war der einzig überlebende Sohn des 1803 zum Kurfürst erhobenen hessischen Landgrafen Wilhelm I. von Hessen-Kassel und dessen Gemahlin Prinzessin Wilhelmine Karoline von Dänemark und Norwegen. Das Bildnis zeigt ihn in der Uniform eines preußischen General-Leutnants, hoch dekoriert mit folgenden Orden: am Halse die Großkreuze des hessischen Hausordens vom Goldenen Löwen und des Kurfürstlich Hessischen Wilhelms-Ordens, auf der Brust die Sterne des Ordens Pour La Vertu Militaire, des Preußischen Rote Adler-Ordens und des Hessischen Hausordens vom Goldenen Löwen sowie eine Ordensspange mit dem Eisernen Kreuz, dem kurhessischen Militärorden vom Eisernen Helm sowie zwei Kriegsdenkmedaillen. Ein Gemälde von Wilhelm Steinmüller von 1835 zeigt den wesentlich älteren Kurfürsten spiegelverkehrt in entsprechender ordensgeschmückter Uniform.