Lübecker Deckelkanne
Silber; innen vergoldet. Auf hohem, mehrfach abgesetztem Fußwulst der zylindrische Korpus mit glatter Wandung. Kräftiger, ohrenförmiger Henkel; der aufgewölbte Scharnierdeckel mit Daumenrast. Auf dem Scheitel das gravierte Allianzwappen der Familien v. Negendank und v. Reventlow mit den Monogrammen "P.N" und "E.R.". Die Gravur wird verdeckt durch eine später aufgeschraubte Plaque mit dem Wappen der Familie v. Flotow; im Inneren des Deckels eine Konterplatte mit gravierter Widmung an August Adam v. Flotow auf Woldzegarten und Jürgenthal, datiert 1838. Marken: BZ Lübeck um 1644 - 1647 (Hasse Nr. 5), MZ Markus Jeger (1633 - 1654, Warncke Nr. 388). H 20,5 cm, Gewicht 871 / 902 g.
Lübeck, Markus Jeger, um 1644 - 1647.
Die verschiedenen Wappengravuren künden von einer wechselhaften Provenienz der Kanne. Das ursprüngliche Allianzwappen bezieht sich auf die Vermählung des Paschen v. Negendank (1585 - 1656) mit Elisabeth v. Reventlow im Jahre 1611. Nachdem ihr Ehemann verstarb, verheiratete sich Elisabeth in zweiter Ehe mit Hartwig v. Flotow. Danach wurde die Kanne in mehreren Erbgängen in der Familie weitergebeben und blieb in Flotowschem Besitz bis zu ihrer Veräußerung 2016.
Literaturhinweise
Zum Negendankschen Wappen vgl. Die Bau- und Kunstdenkmäler des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin, S. 319 ff.