Allegorie der Asia
Meister mit der Rocaille, Tirol, zweite Hälfte 18. Jh. - image-1
Allegorie der Asia
Meister mit der Rocaille, Tirol, zweite Hälfte 18. Jh. - image-2
Allegorie der Asia
Meister mit der Rocaille, Tirol, zweite Hälfte 18. Jh. - image-1Allegorie der Asia
Meister mit der Rocaille, Tirol, zweite Hälfte 18. Jh. - image-2

Lot 72 Dα

Allegorie der Asia Meister mit der Rocaille, Tirol, zweite Hälfte 18. Jh.

Auktion 1237 - Übersicht Köln
16.11.2023, 10:00 - Hinterglasmalerei aus vier Jahrhunderten
Schätzpreis: 500 € - 2.000 €
Ergebnis: 756 € (inkl. Aufgeld)

Allegorie der Asia
Meister mit der Rocaille, Tirol, zweite Hälfte 18. Jh.

Hinterglasmalerei mit opaken und transparenten Farben, vor geschwärztem Weichholz. Retuschen. Ebonisierter Holzrahmen H 25,8, B 19,1 cm.

Der noch nicht identifizierte Hinterglasmaler folgt seitenverkehrt einer Stichvorlage des Augsburger Kupferstechers und Verleger Johann Georg Hertel d.Ä. (1700 - 1775) nach einem Entwurf von Georg Sigmund Rösch, von nur das Sterbedatum 1766 bekannt ist. Rösch war in Augsburg und München als Maler, Zeichner und Kupferstecher tätig, gleichzeitig aber auch Kammerdiener des Herzogs Clemens Franz von Bayern. Er arbeitete nicht nur mit Hertel, sondern auch mit Baumgartner und setzte Entwürfe von François de Cuvilliés dem Älteren um. Das Vorlagenblatt erfährt in der Hinterglasmalerei eine interessante Stilisierung. Der Meister mit der Rocaille reduziert den kontrastreich gestaffelten Hintergrund auf schwarz konturierte, lebhafte Rocaillen, die den Eindruck einer Handzeichnung hervorrufen. Sein Fokus liegt auf der zentralen Figur des Königs, seinem äußerst fein gemalten Gesicht und dem Attribut, dem Kamelkopf.
m Vergleich zu den anderen Hinterglasmalern aus Tirol ist auffällig, dass vom Meister mit der Rocaille bisher nur Bilder mit profanen Themen wie Allegorien bekannt sind, im Gegensatz zu den überwiegend religiösen Motiven der damaligen Zeit. Die Namensgebung geht auf seine besondere Vorliebe für die Dekoration mit großflächigen Rocaillen zurück, die er in Eglomisé mit Blattgold ausführte. Man vermutet sein Atelier in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Großraum Innsbruck – Hall/Tirol.

Provenienz

Kunsthandel Kufstein.

Literaturhinweise

Abgebildet bei Steiner, Verborgene Schätze – Tiroler Hinterglasmalerei 1550 - 1850, Brixen 2009, Abb. 40.

Ausstellung

2005 - 2006 "Eleganz in Glanz", Barockmuseum Salzburg.
2009 - 2010 Diözesanmuseum Hofburg Brixen.